Zusammenfassung
Auf Initiative von Amnesty International bildete sich zu Beginn der 70er Jahre eine Gruppe von engagierten Ärzten. 1984 führte dies zur Gründung des Rehabilitationszentrums für Folteropfer in Kopenhagen (Rehabilitation Center for Torture Victims, RCT). In den Jahren 1984–1989 wurden annähernd 200 Personen behandelt. Zweifelsfrei konnte beobachtet werden, daß Menschen, die gefoltert worden waren und die Folter überlebt hatten, physisch und psychisch schwer geschädigt waren. Angst war eines der psychischen Symptome, die am häufigsten zur Darstellung kamen. In mehreren empirischen Untersuchungen schwanken die Angaben über die Prävalenz von Angst bei Folteropfern erheblich, nämlich zwischen 24–94 % der untersuchten Populationen (vgl. Rasmussen u. Lunde 1980; Domovitsch et al. 1984; Somnier u. Genefke 1986). Nach unseren Erfahrungen im RCT dürfte die höhere Rate eher zutreffen. Einige Studien lassen Aussagen zur Methodologie, etwa zu den angewandten diagnostischen Kriterien oder Klassifizierungen, vermissen. Nichtsdestoweniger haben viele Untersuchungen von Folteropfern eine Symptomatik aufgedeckt, die in vieler Hinsicht Ähnlichkeiten aufweist mit der Symptomatik von posttraumatischen Belastungsstörungen (post traumatic stress disorder), von schweren Affektstörungen und von Folgeschäden nach Schädel-Hirn-Traumen (Goldfeld et al. 1988).
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Literatur
Bateson G et al. (1956) Schizophrenie und Familie; Beiträge zu einer neuen Theorie. Behav Sci 1:251–264
Domovitsch E et al. (1984) Human Torture: Description and sequelae of 104 cases. Can Fam Psysician 30:827–830
Freud S (1933) New Introductory Lectures. Norton, New York.
Goldfeld A E et al. (1988) The Physical and Psychological Sequelae of Torture. Symptomatology and Diagnosis. JAMA 259:2725–2729
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Boejholm, S. (1991). Das Problem der Angst bei der Rehabilitation von Überlebenden der Folter. In: Stoffels, H. (eds) Schicksale der Verfolgten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51871-3_22
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