Zusammenfassung
Die Erythrocyten werden von Stoffwechsel- und Zellphysiologen häufig zum Studium von Permeabilitätsfragen benutzt. Die gröbere und auch die feinere Bauweise dieser zellartigen Gebilde ist noch nicht geklärt, so daß Schwierigkeiten bestehen, sich die vorwiegend im molekularen Größenbereich verlaufenden Permeabilitätsvorgänge morphologisch genauer vorzustellen. Grundsätzlich stehen sich zwei Auffassungen von der Erythrocytenstruktur gegenüber. Die einen halten den kernlosen menschlichen Erythrocyten — und nur von diesem soll hier die Rede sein — für einen mit Hämoglobin gefüllten Ballon, die anderen für einen mit Hämoglobin getränkten Schwamm. Die zwischen diesen beiden Auffassungen vermittelnden Kombinationstheorien nehmen meist eine feine Oberflächenschicht und ein netzförmiges Stroma im Inneren als die formerhaltenden Elemente an. Lichtoptisch konnte diese Meinungsverschiedenheit nicht allgemein überzeugend geklärt werden. Die gemeinsam mit H. Ruska (19, 24), B. Lindemann (19) und K. Zwickau (25) durchgeführten, zum Teil noch nicht veröffentlichten elektronenoptischen Untersuchungen1) ergaben, daß der ausgereifte Erythrocyt vorwiegend wie ein Ballon Zur Entwicklung der Methode vgl. (5). gebaut ist. Er besitzt eine allseits bedeckende Membran im Sinne strenger cytologischer Definition [Studnička (22, 23)].
Mitteilung aus der I. Medizinischen Universitätsklinik der Charité, Berlin (Direktor: Prof. Dr. R. Siebeck) und dem Laboratorium für Übermikroskopie der Siemens & Halske A.G., Berlin-Spandau.
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Wolpers, C. (1941). Zur Feinstruktur der Erythrocytenmembran. In: Süffert, F. (eds) Die Naturwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51845-4_42
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