Walther Vogt zum Gedächtnis

Zusammenfassung

Als uns, die Schüler und Freunde seiner wissenschaftlichen Arbeit, die Nachricht erreichte, daß Walther Vogt nicht mehr war, da überkam uns eine Trauer, die um so fühlbarer ist, als hier eine besondere Tragik wiederum das Leben eines Mannes weit vor der Höhe seine Vollendung endete. Als Walther Vogt dem Freunde gleicher Forschungs- und Arbeitsweise, seinem Lehrer, dem Würzburger Anatomen Hermann Braus der mit kaum 57 Jahren abberufen worden war, Worte des treuen Gedenkens widmete, da ahnte er nicht, daß er damals fast genau das umriß, was uns bei seinem schon bald nach dem 53. Geburtstage erfolgten Ableben (17. III. 1941) so besonders schmerzlich berührt: „Der Tod hat einen Riß getan, der weite Kreise erschüttert; jählings für die Außenstehenden, die den bedeutenden Forscher und Lehrer mitten im vollen Schaffen wußten, allzu rasch und erbarmungslos für die, die ihn umgaben, die seine Gefährdung durch schwere Krankheit... kannten oder fürchten mußten, zu früh für sein Werk. Der deutschen und ausländischen Anatomie ist einer der Besten entrissen, der Studentenschaft ein überaus beliebter und verehrter Lehrer, der Medizin ein Mittler zwischen Wissenschaft, Erziehung und praktischem ärztlichen Wirken, der Naturwissenschaft ein Biologe von umfassender schöpferischer Kraft.“