Zusammenfassung
Die Aufgabe, mit Hilfe des Auges eine verläßliche Bewertung verschiedenfarbiger Lichter durchzuführen, ist nicht nur ein sehr altes, sondern warauch bis vor kurzem ein nur unbefriedigend gelöstes Problem. Sein Alter läßt sich an der Vielzahl der im photometrischen und physiologischen Schrifttum zu findenden Lösungsvorschläge nachweisen; die einander in vielen Fällen widersprechenden Ergebnisse veranschaulichen dabei sinnfällig, daß man sich über die Anforderungen, die an ein Verfahren hinsichtlich Eindeutigkeit und Widerspruchsfreiheit zu stellen sind, nicht immer im Maren gewesen sein kann. Solange die Messung farbiger Lichter ohne allzu große technische Bedeutung war, fehlte der Anreiz zu einer wirklich grundsätzlichen Klärung der Frage. Das änderte sich mit dem Augenblick, in dem nach der Schaffung der neuen, meist ausgesprochen farbigen Gas- und Metalldampfentladungslampen Erzeuger und Verbraucher dieser Lichtquellen eine zahlenmäßige Bewertung ihrer Lichtleistung verlangten, deren Genauigkeit in der bei Glühlampen gewohnten Größenordnung liegen sollte. Bei den Versuchen, diese Forderung meß technisch, d. h. also durch den Vergleich der farbigen Gasentladungslampe mit einer Glühlampe bekannter Lichtleistung, zu erfüllen, ergaben sich zahlreiche neue Erkenntnisse, insbesondere hinsichtlich derjenigen physiologischen und physikalischen Voraussetzungen und Bedingungen, die überhaupt erst einen eindeutigen und widerspruchsfreien Vergleich verschiedenfarbiger Lichter durch das Auge ermöglichen. Die Entwicklung ist jetzt so weit fortgeschritten, daß es lohnend erscheint, eine allgemeine Übersicht über die gewonnenen Erkenntnisse und über die Wege, die zur Lösung der Aufgabe geführt haben, zu geben.
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Literatur
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Dresler, A. (1941). Die subjektive Photometrie farbiger Lichter. In: Süffert, F. (eds) Die Naturwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51845-4_23
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