Die näheren Bedingungen der Temperkohleabscheidung

Zusammenfassung

Unter normaler Abkühlung erhält man beim Erstarren weißen Eisens in der Hauptsache Zementit, daneben Perlit, gegebenenfalls auch Martensit. Die Vorgänge spielen sich je nach Zusammensetzung des Materials ungefähr in dem im Schaubild nach Abb. 7 von den Ordinaten 2 v. H. und 3 v. H. eingeschlossenen Flächenbereich ab. Bei ununterbrochen fortgesetzter Abkühlung scheidet sich keine oder doch nur eine sehr unwesentliche Menge elementaren Kohlenstoffs in Form von Temperkohle ab, und wenn man die Abkühlung so gestaltet, daß.man das Eisen längere Zeit auf gleicher Temperatur hält, bilden sich größere Mengen Temperkohle. Nach Ruer und Iljin (121, S. 13) treten zwischen 1100° und 800° keine wesentlichen Mengen Temperkohle aus, unterhalb 800° bildet sich um so mehr Temperkohle, je länger die Versuchsstücke innerhalb des betreffenden Temperaturbereiches bleiben; dieselben Forscher haben noch bei 400° Temperkohleabscheidung feststellen können. Das Maß dieser Absonderung während des Abkühlens hängt wesentlich davon ab, mit welcher Geschwindigkeit das Material die verschiedenen Temperaturbereiche durchläuft. Hatfield (49) stellte die Abhängigkeit der Temperkohleausscheidung von dem mehr oder weniger groben Auftreten der Gefügebestandteile des weißen Roheisens fest; das feinere Gefüge bildet eine größere Zahl von Kristallisationskeimen, infolgedessen ist die Zahl der Temperkohleabscheidungen größer, aber räumlich gemessen um so kleiner.

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