Die Festigkeitseigenschaften

Zusammenfassung

Die Verwendungsfähigkeit des schmiedbaren Gusses ist durch seine Festigkeitseigenschaften bedingt und beschränkt. Sie liegen zwischen denjenigen des Gußeisens und des Stahlformgusses. Dabei schwanken sie jedoch unter sich beträchtlich; u. a. werden Zugfestigkeit und Dehnung, evtl. auch die Biegefähigkeit, gelegentlich auch die Schlagfestigkeit und Ermüdungsfähigkeit zur Beurteilung der mechanischen Eigenschaften des Materials herangezogen. Man legt gewöhnlich besonderen Wert auf

tafel 34 beim Glühen in verschiedenen Glühmitteln.

gute Dehnung; indessen kann auch ein Erzeugnis mit höherer Zugfestigkeit und mäßiger Dehnung für gewisse Zwecke geeigneter sein als ein solches mit sehr hoher Dehnung und geringer Zugfestigkeit. Man trifft in der Praxis auf Material, das nur 0,5 v. H. Dehnung besitzt, und andererseits auf solches, das auf 9 und 10 v. H. Dehnung kommt, während die Zugfestigkeit auf nur 20 kg sinken und auf 55 kg, selbst auf 60 kg/qmm und noch mehr, steigen kann. Ganz vereinzelt kommen auch Fälle mit sehr hoher Dehnung bei verhältnismäßig hoher Zugfestigkeit vor; oft handelt es sich dann aber um Stücke, die ihrer ganzen Zusammensetzung nach nicht normal sind, oder um Einflüsse eines anormalen Glühens, wie folgendes Beispiel eines zu stark geglühten Stabes zeigt (74):

Temperkohle	%	0,83
Geb. Kohle	%	Spur
Silizium	%	0,74
Mangan	%	040
Phosphor	%	0,154
Schwefel	%	0,056
Elastizitätsgrenze	kg/qmm	26,00
Zugfestigkeit	kg/qmm	37,40
Querschnittsverringerung	%	15,62
Dehnung	%	21,38

The erratum of this chapter is available at http://dx.doi.org/10.1007/978-3-642-51842-3_30/10.1007/978-3-642-51842-3_30