Zusammenfassung
In der Fachliteratur findet man hier und da (III, 65)1) die Meinung ausgesprochen, daß man schon im 17. Jahrhundert Kenntnis davon besessen habe, weißes Gußeisen durch Glühen weich zu machen und vereinzelt auch Gebrauch davon gemacht habe. Bereits vor 400 Jahren, sogar im frühen Mittelalter sei dies Verfahren bekannt gewesen und ausgeübt worden. Lamla schreibt in der Gießereizeitung (65), „mehreren Aufzeichnungen könne entnommen werden, daß schmiedbarer Eisenguß im Siegerland und in Westfalen im 17. und 18. Jahrhundert, wenn auch vereinzelt, hergestellt wurde“. Auf welche Quellen oder Urkunden sich diese Äußerungen stützen, ist dabei nicht vermerkt, so daß eine Nachprüfung zunächst unmöglich ist. Auch bei meinem Studium der Literatur bin ich nirgends auf eine Unterlage gestoßen, die jene Ansicht stützt, so daß vorläufig die Annahme berechtigt ist, daß es sich dabei um bloße Vermutungen handelt. Die erste Kundgebung, die sich mit dem Weichmachen von hartem Eisen befaßt, ist ein englisches Patent, das David Ramsey im Jahre 1630 erhalten hat. Die Urkunde läßt aber offen, ob es sich dabei um ein Tempern von Gußeisen, insbesondere von Weißeisenguß, gehandelt hat, denn die maßgebende Stelle lautet nach Vogel (155) einfach „to make hard iron soft“; was für eine Art harten Eisens gemeint ist, wird also nicht gesagt, immerhin bleibt es denkbar, daß ein gegossenes Eisen darunter zu verstehen war.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Leber, E. (1919). Geschichtliches und Statistisches. In: Die Herstellung des Tempergusses und die Theorie des Glühfrischens nebst Abriß über die Anlage von Tempergießereien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51842-3_1
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