Zusammenfassung
Bei der Anwendung des Avogadro’schen Gesetzes auf alle flüchtigen Körper, Elemente und Verbindungen, sahen wir uns zu der Annahme genöthigt, dass die Molekeln der gasförmigen Elemente, die kleinsten im freien Zustande möglichen Theilchen derselben, aus mehreren Atomen bestehen, dass also die kleinsten, in Verbindungen eintretenden Theilchen dieser Elemente mit den kleinsten im freien Zustande bestehenden Theilchen nicht identisch sind. Dies ergibt sich aus Folgendem. 1 Volum Chlor und 1 Volum Wasserstoff geben 2 Volume Chlorwasserstoffgas, wenn alle drei Gase unter demselben Druck und derselben Temperatur gemessen werden. Sind in dem Volum Wasserstoff n Molekeln, so enthält das gleiche Volum Chlor ebenfalls n Molekeln und das doppelte Volum Chlorwasserstoff enthält 2n Molekeln. Wenn 2n Molekeln Chlorwasserstoff aus n Molekeln Chlor und n Molekeln Wasserstoff entstehen, so entstehen 2 Molekeln Chlorwasserstoff aus 1 Molekel Chlor und 1 Molekel Wasserstoff und 1 Molekel Chlorwasserstoff aus 1/2 Molekel Chlor und 1/2 Molekel Wasserstoff. 1 Molekel Chlorwasserstoff ist aber eine wirklich bestehende Menge, nämlich die kleinste, im freien Zustand existirende, und zu ihrer Bildung sind nur die Hälften der Molekeln von Chlor und Wasserstoff nothwendig. Wir müssen daher annehmen, dass die Molekeln von Chlor und Wasserstoff mindestens aus 2 Atomen bestehen.
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Literatur
Dalton, New System of Chemical Philosophy 1810. 2. 556.
Berzelius, Lehrbuch der Chemie. 3. Aufl. Bd. 5. 82.
Lothar Meyer, Die modernen Theorien der Chemie und ihre Bedeutung für die chemische Mechanik. 4. Auflage. Breslau 1883 bei Maruschke und Berendt. S. 424.
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© 1892 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Windisch, K. (1892). Die Molekeln der Elemente. In: Die Bestimmung des Molekulargewichts in theoretischer und praktischer Beziehung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51841-6_17
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