Zusammenfassung
Was bedeutet eigentlich „Bindung von Kapitaldisposition“? Kapitaldisposition ist jene Kaufkraft, Verfügungsmacht über Gütermengen, auf deren Ausnützung zur Anschaffung von Gegenwartsgütern verzichtet wird, und die demgemäß zur Anschaffung von Zukunftsgütern, von Realkapital, zur Verfügung gestellt werden kann. Wenn seitens der Sparer auf Gegenwartskonsum verzichtet wird, so könnte dieser Verzicht zu ertragreicher Produktion für die Zukunft verwertet werden; es wird seitens der Wirtschaftspolitiker übereinstimmend bedauert, wenn eine solche Produktionsmöglichkeit nicht ausgenützt wird, da der Ertragsvorsprung der Zukunftsproduktion verlorengeht.
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Literatur
Richard Reisch: Über das Wesen und die Wirkungen der Börsenkredite. Bankarchiv, XXVIII. Jahrg., Nr. 9, vom 1. Februar 1929, S. 13 (des Sonderabdrucks).
Richard Reisch: Rückwirkungen der Börsenspekulation auf den Kreditmarkt. Zeitschrift für Nationalökonomie, Bd. I, Heft 2, Wien 1929, S. 209.
Wenn man bei Adolf Weber, Allgemeine Volkswirtschaftslehre (München und Leipzig 1928) auf S. 437 den Satz liest: „Häufig geht die Kapitaldisposition nur von Hand zu Hand, ohne daß eine Verwendung von Kapitalgütern stattfindet, so z. B. bei den Börsenkrediten“, so gibt dies gewiß zu Mißverständnissen Anlaß Weber teilt aber keineswegs die von Reisch vertretene Auffassung; er sagt auf S. 443 ausdrücklich: „Unrichtig ist auch die Ansicht, die Börse als solche nehme für sich Mittel in Anspruch und beeinträchtige dadurch die Kapitalversorgung der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft“.
P. N. Rosenstein-Rodan: Das Zeitmoment in der mathematischen Theorie des wirtschaftlichen Gleichgewichtes. Zeitschrift für Nationalökonomie, Bd. I, Heft 1, Wien 1929, S. 132. Auf die Wichtigkeit einer Theorie der Reaktionsgeschwindigkeiten, einer Theorie der „Zeitqualitäten“ der ökonomisch wirksamen Gröflen, hatte Oskar Morgenstern, Wirtschaftsprognose, Wien 1928, S. 61 ff., hingewiesen.
Wilhelm Röpke: Auslandkredite und Konjunktur. Gutachten fü die Züricher Diskussion über Konjunkturforschung und Konjunkturtheorie. Schriften des Vereins für Sozialpolitik, Bd. 173, II. Teil, München und Leipzig 1928, S. 241.
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Machlup, F. (1931). Die „Bindung“ und der „Verlust“ von Kapitaldisposition in der Börsenspekulation. In: Börsenkredit, Industriekredit und Kapitalbildung. Beiträge zur Konjunkturforschung, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51830-0_4
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