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Zusammenfassung

Die französische Revolution kailn man nicht verstehen, wenn man nicht die Zeit vor ihr studirt, und wenn man, wie Tocqueville weiter sagt, nicht eindringt in den Charakter unserer Nation *). Ich habe den Charakter des französischen Volkes bereits in einer eingehenden Schilderung darzustellen versucht, und verlegte dieselbe an die Spitze der Geschichte jener Zeit, die den Gegenstand des vorliegenden Werkes bildet, weil es mir klar vor Augen stand, wie dieser einer der mächtigsten Hebel der Ereignisse war, welche das neunzehnte Jahrhundert von dem achtzehnten scheiden. An dieser Stelle aber im Laufe der Darstellung darauf zurückkehren, heisst nur nach den Quellen forschen, welche am Ende des achtzehnten Jahrhunderts die ganze französische Nation als von einem einheitlichen und einigen Geist beseelt, von einem einzigen Ziel durchdrungen darstellt. Die Entwickelung der Persönlichkeit, die Vollendung des Einzelnen, Talent und Genie werden immer im Stande sein, in der Sphäre ihres Lebens das Entwickelte und Vollendete zu schaffen, aber auch das Grösste wird in diesem engen Kreise festgebannt bleiben, wenn die Nation, die solche Grösse birgt, nicht mit willfährigem Glauben, mit dem Bewusstsein der Zusammengehörigkeit sich der individuellen Kraft verbindet, und in dem grossen Flussbett der Volksthümlichkeit die süssen Wasser der Quellen vereint zu einem stattlichen Strom. Die Nation fasst und hat nie einen Gedanken. Der Gedanke gehört dem Einzelnen, aber die Nationen müssen die Trägerinnen der That werden, die ihn zur Erfüllung bringt. Die That des Einzelnen, selbst dem heiligsten Gedanken geweiht, ist ohnmächtig, wenn das Volk nicht begreift, dass alle seine Hände stets nöthig sind, um diese zur Herrschaft zu bringen. Ohne die That der Nation, selbst wenn sie im Kampfe nicht zum Siege führt, wird die Idee des Einzelnen zur Schwärmerei oder Thorheit, ohne die Grösse der Idee im Einzelnen wird die Nation, selbst wenn sie erfasst von der Triebkraft der Zeit zum Werke sich rüstet, in das unabsehbare Labyrinth des Irrthums und des Elends getrieben werde.

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© 1866 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Richter, C. (1866). Einleitung. In: Staats- und Gesellschafts-Recht der Französischen Revolution von 1789–1804. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51817-1_1

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