Zusammenfassung
Seit Jahrhunderten gibt es in der Medizin ein ziemlich festumschriebenes Gebiet von „Frauenkrankheiten“, denen kein besonderes Gebiet der „Männerkrankheiten“gegenübersteht. Aus dieser Tatsache allein kann man den Schluß ziehen, wieviel mehr die Frau als Geschlechtswesen Krankheit und Siechtum ausgesetzt ist als der Mann. Nicht die venerischen Krankheiten, die eine schiefe Terminologie als „Geschlechtskrankheiten“bezeichnet, weil sie meistens beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und an den Geschlechtsteilen ihren Sitz haben, sondern die Krankheiten, die im Zusammenhang mit der eigentümlichen geschlechtlichen Funktion des Mannes und der Frau entstehen, sind die eigentlichen „Geschlechtsleiden“. Die Zahl und Häufigkeit dieser Leiden ist beim Weibe um ein Vielfaches höher als beim Mann. Nach der Leipziger Krankenkassenstatistik kamen auf je 10000 Pflichtmitglieder Krankheiten der Harn- und Geschlechtsorgane beim Manne 49, bei der Frau 255.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Lewinsohn, R. (1923). Frauenkrankheiten und Gebärtätigkeit. In: Soziale Pathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51815-7_11
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