Zusammenfassung
Im vergangenen Jahrhundert, als es um rein morphologische Fragen der Keimblättertheorie ging, entzündete sich der Streit der Meinungen an der Vielfalt der Entwicklungserscheinungen bei den Insektenkeimen. Vorsicht bei Verallgemeinerungen von Einzelbeobachtungen ist also geboten. Die ersten entwicklungsphysiologischen—Untersuchungen, Hegners Ausschaltungsversuche am Ei des Kartoffelkäfers, ergaben Mosaikentwicklung. Reiths und Paulis Experimente am Fliegenei brachten noch eine Bestätigung dieser allgemein verbreiteten Ansicht vom Insektenkeim. Dagegen vermutete Seidel [1] bereits auf Grund des in den Insektenordnungen vorherrschenden Differenzierungsmodus der Geschlechtsorgane eine Übergangsreihe von einem strukturell nichtdeterminativen zu einem determinativen Typus der EmbryonalentWicklung. Im Ei der Libelle Platycnemis konnte Seidel dann auch eine mit dem Amphibienkeim vergleichbare Regulationsfähigkeit aufzeigen. Der eingehenden experimentellen Analyse des Bildungsprinzips der Keimanlage im Libellenei (Seidel [2—5]) schlössen sich Schülerarbeiten an anderen Insektenkeimen an, so daß Krause [4] eine vergleichende Übersicht über die embryologischen Eitypen der Insekten geben konnte.
Meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Friedrich Seidel, Marburg, zum 60. Geburtstag gewidmet.
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Krause, G. (1958). Induktionssysteme in der Embryonalentwicklung von Insekten. In: Autrum, H., et al. Ergebnisse der Biologie. Ergebnisse der Biologie, vol 20. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51754-9_6
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