Perkutane Embolisierungsverfahren zur Behandlung von AV-Malformationen im extrakraniellen Gefäßbereich

Zusammenfassung

Im Spektrum der interventionellen Radiologie sind Embolisierungen von AV-Malformationen der extrakraniellen Gefäße in der Schädel- und Nackenregion zahlenmäßig relativ klein. Voraussetzung für eine erfolgreiche Embolisierungstherapie ist die selektive und superselektive Gefäßkatheterisierung des oder der zuführenden Externagefäße. Seit Einführung von Mikrokathetersystemen vom Typ Tracker sind hinsichtlich der Superselektivität völlig neue Dimensionen erschlossen worden. Diese an der Spitze mit einem röntgendichten Marker versehenen Katheter verjüngen sich von 3 auf 2,5 F und sind deshalb über größere Führungskatheter koaxial einführbar und mit Hilfe von Mikroführungsdrähten auch gut steuerbar. Entscheidend aber ist die Möglichkeit, über das relativ große Innenlumen des Katheters entsprechend ausgewählte Embolisate zu applizieren. Es ist sehr günstig sich aufgrund einer vorausgegangenen diagnostischen Angiographie individuell auf den zu behandelnden Kasus einzustellen und dementsprechende Katheter- und Embolisierungsmaterialien vorzubereiten. Für die Embolisierungsbehandlung von AV-Malformationen im extrakraniellen Gefäßbereich kommen bekannte Embolisate wie Gelfoam, Ivalon (nicht resorbierbarer Polyvinylalkoholschaumstoff), Gewebekleber, Ethibloc (Okklusionsgel, welches im wesentlichen aus einem alkohollöslichen Maisprotein, ZEIN, besteht), Kollagenpräparate (Angiostat), Gianturco-WallaceCoils und neuartige Mini-Platin-Spiralen in Frage. Daneben gewinnen zunehmend auch abstreifbare Ballons zur Embolisierungsbehandlung in diesem Bereich an Bedeutung.