Zusammenfassung
Nicht nur für den gebildeten Laien, sondern ebenso für viele Ökonomen stehen im Mittelpunkt der Volkswirtschaftslehre Begriffe wie “Bruttosozialprodukt”, “Arbeitslosenquote” oder “Preisindex der Lebenshaltung”. Es ist klar, daß neoklassische Wirtschaftstheorie auch solche Modelle umfaßt, in denen diese Begriffe weder vorkommen noch sinnvoll definiert werden können — man denke nur an einfache spieltheoretische Modelle; aber da wohl die meisten Ökonomen diesen Begriffen eine viel größere “Relevanz” beimessen als Begriffen wie “Präferenz”, “Handlungsmöglichkeit”, etc., wollen wir uns hier schließlich noch der Frage zuwenden, in welchem Sinne die von ihrer Grundstruktur her “individualistische” Neoklassik auch “makroökonomische” Modelle umfaßt. Tatsächlich scheint uns mit der Vokabel “makroökonomisch” ganz unterschiedliches bezeichnet zu werden, und wir werden drei Begriffe von “Makroökonomik” zu unterscheiden haben, für die sich das Problem der gleichgewichtstheoretischen “Fundierung” völlig unterschiedlich darstellt.
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Literatur
Benassy[1982, S.122]. Vgl auch Benassy[1986, S. 64]. Von ganz ähnlicher Art ist etwa etwa das Verhältnis des gleichgewichtstheoretischen Kapitels 2 zu den folgenden “makroökonomischen” in Böhm[1989].
Oder “viele”, aber doch “gleichartige” Individuen.
Einen neueren Überblick findet man bei van Daal und Merkies[1984].
Die mit der Aggregation eines “kompletten” Gleichgewichtmodells verbundenen Probleme sind — freilich nur für das walrasianische Modell und auf der Ebene von Überschußnachfragefunktionen — von Vilks[1984, 1988a,b] untersucht worden.
Zu nennen sind hier vor allem Johansen[1972] und Sato[1975], die beide — wie schon Houthakker[1955] — die Aggregation von Produktionsfunktionen betreffen.
Vgl. z.B. Hildenbrand[1989].
Vgl. z.B. die Arbeiten in Grandmont[1986].
Vgl. Kelsey[1988b].
Die ersten beiden Sätze von Solow[1956] sind ein prominentes Beispiel für den -insbesondere unter Makroökonomen — verbreiteten Fehlschluß, daß jede Theorie, weil sie “gegenüber der Realität vereinfacht”, nicht “völlig wahr” sein könne. Es ist daher vielleicht nicht ganz überflüssig, darauf hinzuweisen, daß z.B. der Satz “Dies ist ein Buch.” wohl in jedem vernünftigen Sinne “völlig wahr” sein kann, ohne doch irgendeine Information über Inhalt, Autor, etc. zu enthalten.
Vgl. z.B. Westphal[1988, S. 20 f.].
Westphal[1988, S. 45 f.].
Vgl. Popper[1976, S. 32 ff.].
Z.B. durch Granger[1969].
Vgl. aber Zellners[1979] Kritik an Kausalitätsdefinitionen ä la Granger.
Leamer[1983, S. 43].
Und selbst wenn sich derartiges demonstrieren ließe, würden wir denken, daß eine Beschäftigung mit den Makro-Daten im allgemeinen äußerst ratsam ist, wenn man etwa eine Prognose von Makro-Daten wagen will oder muß.
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© 1991 Physica-Verlag Heidelberg
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Vilks, A. (1991). Drei Bedeutungen von „Makroökonomischer Theorie“. In: Neoklassik, Gleichgewicht und Realität. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 57. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51555-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-51555-2_4
Publisher Name: Physica-Verlag HD
Print ISBN: 978-3-7908-0569-7
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