Zusammenfassung
1795, im Alter von 18 Jahren, verließ Gauß seine Heimatstadt, um im etwa 100 km entfernten Göttingen Mathematik zu studieren. Göttingen lag in Hannover, war also bereits „Ausland“, und Gauß’ Entscheidung, dorthin zu gehen, fand nicht den Beifall des Herzogs, der es vorgezogen hätte, wenn Gauß an der Landesuniversität Helmstedt studiert hätte.1 Helmstedt war eine wohletablierte Universität, aber ihre Stärke lag in Theologie und den Rechtswissenschaften, und nicht in den Naturwissenschaften. Als Grund für seine Wahl Göttingens führte Gauß die gute dortige Bibliothek an [l], aber Göttingens Ruf als moderne Reformuniversität mit Schwerpunkt in den Naturwissenschaften spielte sicherlich ebenfalls eine Rolle bei seiner Entscheidung. Göttingen war von König Georg II. von England (der auch Kurfürst von Hannover war) nach dem Muster der Universitäten Oxford und Cambridge gegründet worden und war sehr viel unabhängiger von staatlicher und kirchlicher Aufsicht als die anderen Universitäten in Deutschland. Eine theologische Fakultät gab es in Göttingen nicht, Medizin und Naturwissenschaften standen in Blüte [2]. Als Student war Gauß ganz auf sich selber gestellt; die alten Bursen existierten in Göttingen nicht, und Verbindungen im modernen Sinn gab es noch nicht. Da die Universität klein war, lernte Gauß seine Professoren persönlich kennen.
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Bühler, W.K. (1987). Student in Göttingen, 1795–1798. In: Gauss. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51443-2_4
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