Die Eichenstatzpflanze

Zusammenfassung

Schon Längst es als ein bewährtes Mitter betannt, daß man tümmernde Laubholzpflanzen durch Stummeln — Einstutzen nahe über dem Wurzeltnoten — zu neuem Uusfchlage am Stacte zwingt, der das derloren gegangene Individuum zu ersetzen strebt. Dieser Borgang findet etwa in folgender Weise ftatt: Der iunge Baum geht in einen leidenden Zustand über, der durch tlimatische Einflüsse, Druct oder Schirm der Umgebung, Plötzlichen Luftwechsel, oder Berbeißen durch Wild, Bieh u. herbeigeführt wird. Die Folgen solcher und ähnlicher Erscheinungen sind, daß die Saftleitungsorgane theilweise ihre Dienste dersagen, Ueste oder Wipfel abfterben, oder Achaft und Zweige sich mit Mdos und Flechten überziehen, in Folge dessen die schlecht organisirten oberirdischen Pflanzentheile teinen normalen Zuwachs mehr ermöglichen und schwache, taäntliche Jadividuen durch Wurzel-, Stock- oder Stammsproffen die noch dorhandene Lebenstraft des Unterstockes äußern, und gerade hierin liegt der Fingerzeig für den Forstmann, Wo und wie zu helfen ist. Werden sonach diese schlecht organisirten Theile durch den Ubhieb am Wurzeltnoten beseitigt, so bilden sich aus dem letzteren ein oder mehrere neue Loden, die ihren Wuchs ohne Rücksicht auf den Zuftand des früheren Dberstockes lediglich der Individualitüt des Unterstockes anpassen, und so lange träftig fortwachsen, bis beide, nämlich Dber- und Unterstock, Wieder ins Gleichgewicht getreten sind.