Zusammenfassung
Das auf dem Landtage von 1858 verhandelte Project der mecklen-burgischen Ostbahn, welche in ihrer Verlängerung nach Stettin führen, sollte, erhob unsere Steuerreform wieder zur brennenden Frage. Die Regierung und die Ritterschaft interessirten sich auf das lebhafteste für das project. Eine um diese Zeit erschienene Denkschrift über den Bau der Eisenbahn gewährte den Freunden derselben eine mächtige Stütze, unb brachte die Gegner zur Anerkennung ihrer Gemeinnützigkeit. Letztere wagten nicht mehr offen zu opponiren. Sie veränderten daher ihre Taktik, und behaupteten auf einmal, daß eine Steuer- und Zollreform der Ausführung des Eisenbahnprojectes voraufzugehen habe, indem sie wohl mußten, daß noch Jahre vergehen würden, ehe eine solche Reform sich verwirklichte. Auch die Landschaft, welche die Borcheile der projedirten Bahn für die Stäbte verkannte und im Allgemeinen aus falsch verstandeuen Sonderinteressen bdem Zustande-kommen derselben entgegen war, eignete sich jene Taktik an. Aber die Antipathien gegen die Eisenbahn standen dabei nur in zweiter Linie. Hauptsächlich war es der Landschaft darum zu thun, die Steuerreform auf einem Umwege zum Austrag zu bringen. Die Eisenbahnfrage ward als Damnschraube für die Durchführung der Steuerreform benutzt. Darum beschloß die Landschaft die Reform des gesammten Steuerwesens zur Borbedingung der Unterstützung des Eisenbahnprojectes zu machen.
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Wiggers, M. (1862). Das dem Landtage von 1861 vorgelegte Steuerreform-Project. In: Die mecklenburgische Steuerreform, Preußen und der Zollverein. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51411-1_3
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