Pläne und Handrisse

Zusammenfassung

Von einer Projektion auf eine Ebene (wie den scheinbaren Horizont) lässt sich eine geometrisch ähnliche Abbildung auf einer ebenen Zeichnungsfläche geben, so dass also alle Winkel der Zeichnung genau gleich jenen der Natur (in der Projektion), alle Längen den Naturlängen genau proportional sind. Ein solches Bild heisst ein Plan. Von einer Projektion auf eine nicht abwickelbare, krumme Fläche (wirklicher Horizont z. B.) lässt sich durchaus keine in allen Einzelheiten geometrisch ähnliche Abbildung auf einer ebenen Zeichnungsfläche geben, man muss sich entschliessen, gewisse Verzerrungen zu dulden. Je nach der Projektionsart werden die Verzerrungen im Ganzen und in einzelnen Theilen des Bildes weniger oder mehr gross und störend. Solche ebene Abbildungen der Figuren, die eigentlich auf nicht abwickelbarer krummer Fläche liegen, nennt man Karten. Ueber das Kartenzeichnen siehe XIX, § 342–345. In diesem Abschnitte ist nur von Plänen die Rede, jedoch sind viele der allgemeinen Bemerkungen auch für das Kartenzeichnen gültig. Handskizzen sind Pläne in flüchtiger Ausführung, die Maasse der Handskizzen (auch die Winkel) brauchen nicht genau im richtigen Verhältniss zu sein; hingegen wird durch eingeschriebene Zahlen die Möglichkeit gewährt, aus den unvollkommenen Bildern genaue zu machen, die Handskizzen können also die Grundlagen für die genauen Pläne abgeben.