Zusammenfassung
Zunächst mögen die Grundlagen besprochen werden, die Rasse, Geschlecht und familiäre Disposition geschaffen haben. Von der Melancholie schreibt Schott1), sie sei bei der ländliehen Bevölkerung häufiger wie beiderstädtischen. Gaupp2) fand, daß in der Großstadtbevölkerung die Manischen und vielleicht überhaupt die Manisch-Depressiven in der ausgebildeten Form beim männlichen Geschlecht seltener sind; weiter gibt Gaupp an, daß die Juden atypische Bilder bieten. Gaupp glaubt ebenfalls, daß die Melancholie bei der ländlichen Bevolkerung haufiger ist als bei der städtischen. Pilcz fand die Juden bei den periodischen Geistesstörungen besonders stark beteiligt. Ich führte im Jahresberichte der psychiatrischen Klinik in München für 1904 und 1905 aus, daß die schwäbische Bevölkerung sich mit einem auffallend hohen Prozentsatz an der Gesamtzahl der manisch-depressiven Kranken der Stadt München beteiligte. Ein unverhältnismäßig starkes Überwiegen von Depressionen bei Schwaben gegenüber Angehörigen anderer Stämme konnte nicht konstatiert werden, obwohl erstere zur Melancholie neigen sollen. Das jüdische Element spielte in dem Material der Klinik keine besondere Rplle. Auffallend erschien, daß mindestens 24 %der manisch-melancholischen Kranken den mittleren und wohlhabenden Ständen der Bevölkerung angehörten.
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Literatur
Schott, Beitrag zur Lehre der Melancholie. Arch. f. Psych. 36, 1903.
Gaupp, Die klinischen Besonderheiten der Seelenstörungen unserer Großstadtbevölkerung. Münch, med. Wochenschr. 1906.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Rehm, O. (1919). Allgemeiner Teil. In: Das Manisch-Melancholische Irresein. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 17. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51376-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-51376-3_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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