Beweis der Zuverlässigkeit des Chronicon S. Sophiae

Zusammenfassung

Von den Mitteln, die uns zur Prüfung der Zuverlässigkeit eines Chartulars zu Gebote stehen, ist das nächstliegende und zugleich sicherste, ein Vergleich der in ihm überlieferten Texte mit den Originalen, welche diesen zugrunde liegen¹), in unserem Falle nur in einem so beschränkten Maße anwendbar, daß es gegenüber den zahlreichen Kopien des Chronicon S. Sophiae kaum in Betracht kommt. Zu diesen ist nämlich bisher nur ein einziges Original bekannt geworden, ein Privileg Ottos des Großen für S. Sophia²), und wenn sich auch die Abschrift desselben als so zuverlässig herausgestellt hat, daß sie, insoweit es sich nur um den Wortlaut — nicht auch um die Schreibweise — handelt³), unbedenklich zur Ausfüllung der Lücken des stark beschädigten Pergamentes⁴) verwertet werden kann⁵), so will das doch bei einer Sammlung von 181 Urkunden noch nicht viel besagen.