Operationen am Digestionstrakt

Zusammenfassung

Unter den im Bereiche des Digestionstraktes sich abspielenden dringlichen Operationen ist nur ein Teil als typisch zu bezeichnen. Dahin gehören die dringlichen Operationen an den Gallenwegen, an der Appendix, am Magen, eventuell an der Milz, schließlich die Herniotomie, da wir auch diese als Operation am Intestinaltrakt bezeichnen können. Während bei den aufgezählten Operationen die Kenntnis der speziellen topographischen Verhältnisse von Bedeutung ist, ist bei einer großen Anzahl von Darmoperationen nur die Kenntnis der allgemeinen Topik des Peritonaealcavums erforderlich. Dies gilt für die dringlichen Eingriffe bei Verletzungen, Schuß-, Stich- oder Kontusionsverletzungen des Darmes, für die Operationen bei Darmokklusion infolge von Achsendrehung oder Invagination, schließlich bei obturierenden Tumoren. Entsprechend der großen Variabilität im Sitze der Verletzungen und in der Lokalisation der obturierenden Hindernisse ist es nicht möglich, für die einzelnen Fälle ein gesetzmäßiges Verhalten der in Betracht kommenden anatomischen Voraussetzungen darzustellen. Hier ist die Diagnose, wo die betreffende Verletzung erfolgt ist, resp. wo die Okklusion sitzt, der Anhaltspunkt für die Lokalisation der vorzunehmenden Laparotomie. Daher kann in folgendem von all diesen dringlichen Operationen nicht die Rede sein. Es würde auch viel zu weit führen, im Rahmen dieser Vorlesungen eine genauere Topographie der verschiedenen Darmabschnitte zu geben.