Zusammenfassung
Die Gelegenheit, zu meiner Arbeit « Heliodori carmina quattuor»1) Ergänzungen zu geben, habe ich um so freudiger ergriffen, als ich dabei dem verehrten Meister auf dem Gebiete der historischen Chemie wieder einen Beitrag zu seinen umfassenden Studien darbringen darf. So verworren und schwülstig in Stil und Diktion ist wohl kaum eine alchemistische Abhandlung der byzantinischen Zeit wie unser Dichter, der sich noch erdreistet, seine schlechten Verse vor den Thron eines Herrschers zu bringen. Als ich ihn 1923 herausgab, habe ich auf kleinliche philologische Bedenken verzichtet und aus praktischen Gründen mich auf eine, zweifellos gute, Handschrift gestützt. Für diese Handschrift bürgte zudem der Name eines ansehnlichen Arztes und Alchemisten des Mittelalters, Johannes Dee. Durch meine Übersetzung, die ich im folgenden von dem ersten Heliodorgedicht und einem Stück des dritten geben werde, möchte ich den Forschern, die es angeht, in erster Linie dienen. Der Naturwissenschaftler, im besonderen der Chemiker, welcher die Anfänge seiner Wissenschaft zu belauschen sich vorgesetzt hat, kann unmöglich an Texten vorübergehen, in deren rätselhaften Worten ein gut Stück Geschichte der Anfänge chemischer Kunst aufbewahrt ist. Einsichtige Deutung wird nach und nach den Kern selbst der Gedichte Heliodors herausschälen, das philosophische Wortgeklingel ausscheiden und die Experimente erfassen, zu denen letzten Endes die Rezepte führen sollen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Goldschmidt, G. (1927). Heliodors Gedicht von der Alchemie. In: Ruska, J. (eds) Studien zur Geschichte der Chemie Festgabe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51355-8_4
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