Zusammenfassung
Die primitive Entwicklung des menschlichen Embryos wurde im vorigen Kapitel bis zu dem in Fig. 75 (S. 130) abgebildeten Entwicklungsstadium verfolgt.
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Literatur
In anderen Fällen nach links.
Die Gewebe des Körpers beginnen übrigens zu dieser Zeit allgemein dichter und undurch sichtiger zu werden, so dass die früher durchschimmernden Organe und Segmente im allgemeinen nicht mehr äusserlich zu erkennen sind.
Scharf ausgeprägt wird diese Furche aber erst im dritten Embryonalmonat.
Diesen Embryo verdanke ich Herrn Dr. Gröne, Malmö.
Wie v. Bardeleben mehrmals hervorgehoben hat, ist es unrichtig „Foetus“ oder „Fötus“ zu schreiben.
Noch bei den erwachsenen Affen kommen solche Bildungen vor.
Durch das Wiegen des bekleideten Kindes vor und nach jeder Mahlzeit bestimmt.
Dieselbe ist nach Angaben von Biedert, Monti, Stratz und Hochsinger zusammengestellt.
Der weite Abstand ist nötig, um ein deutliches Sehen zu ermöglichen (Decker).
Dieses Wachstum der Eihüllen kann sowohl anscheinend normal wie deutlich abnorm ver-laufen. Im letzteren Falle können sich die Chorionzotten zu Blasenketten umbilden, die der Eiober-fläche ein traubenähnliches Aussehen verleihen. Das ganze Ei wird daher Blasenmole oder „Traubenmole“ genannt. Betreffs dieser Missbildung verweise ich im übrigen auf das Seite 78–80 Gesagte.
Das Ei kann, wenn der Embryo resorbiert worden ist, als solches oft nur durch die Existenz von einer Amnionhöhle oder von Chorionzotten im Koagulum erkannt werden.
Ein ähnlicher „Fetus papyraceus“ kann indessen auch einer zweieiigen Zwillingsschwanger-schart entstammen.
Dieses Präparat verdanke ich Herrn Dr. Karl Wahlstedt, Boras.
Die beiden Urethrae können indessen eine gemeinsame Mündung haben (vgl. Fig. 127).
Nach diesen werden Xiphopagen im allgemeinen öfters „siamesische Zwillinge“ benannt.
Die Gelegenheit, diesen Fall zu untersuchen, verdanke ich Herrn Professor U. Quensel.
Ein 1495 bei Worms geborener Craniopagus wurde 10 Jahre alt.
Zit. nach Förster (1905).
Über die Entstehungsursache solcher Zwergspermien u. Zwergeier vgl. das oben (S. 18) Gesagte.
Es lassen sich natürlich auch Fälle denken, in welchen ein von der Geburt ab abnorm kleines Kind so schnell wächst, dass es zuletzt die für sein Alter normale Grösse erreicht und so aus der Kategorie der Zwerge heraustritt. Solche Individuen gehören wohl immer zu der Abteilung II A, falls sie überhaupt zu den echten Zwergen zu rechnen sind. Zu früh geborene und daher abnorm kleine Kinder dürfen natürlich nicht mit Zwergen dieser Kategorie verwechselt werden.
Noch bei einem 61jährigen Zwerg waren sie zu finden (Schaafhausen).
Ausser dieser Form des Herzprolapses gibt es auch eine Ectopia cordis suprathoracica im unteren Halsgebiet (Jugulum) und eine Ectopia cordis subthoracica (im Epigastrium).
Diese Missbildung kommt hauptsächlich beim Rinde vor, ist aber neuerdings auch beim Menschen beschrieben worden (Knoop, 1903).
Diesen Embryo verdanke ich Herrn Dr. O. Gröne, Malmö.
Derselben Arbeit, auf welche ich für weitere Illustration dieses Kapitels verweise, sind auch die Figuren 188, 190–192 und 194–197 entnommen.
oder mangelhafte Ausbildung.
Dies natürlich vorausgesetzt, dass man die oben gegebene Definition des Mitteldarmes behält. Hervorzuheben ist aber hier, dass einzelne Autoren unter dem Namen Mitteldarm etwas ganz anderes verstehen, nämlich die mittlere Darmpartie des Erwachsenen.
Diesen Embryo (vgl. Fig. 83, Taf. II) verdanke ich Herrn Dr. O. Gröne, Malmö.
Die Grenze zwischen diesen beiden Komponenten der definitiven Nasenhöhle geht etwa von der Spina nasalis anterior bis zur unteren Fläche des Keilbeines.
In 10°/o der Fälle fehlen sie jedoch vollständig (Killian).
Der Mensch gehört zu den sog. mikrosmatischen Tieren, welche ein relativ schwach ent-wickeltes Geruchsorgan besitzen (Pinnipedia, Bartenwale, Affen, Mensch). Anosmatisch sind die Zahnwale, deren Geruchsorgan, wie es scheint, vollständig rückgebildet worden ist. Die übrigen Säugetiere sind makrosmatisch, d. h. sie haben ein stark entwickeltes Geruchsorgan. Bei diesen kommen Riechwülste nicht nur in der eigentlichen Nasenhöhle, sondern auch in der Keilbeinhöhle, in der Stirnbeinhöhle und in den Siebbeinzellen vor. Das Organon Jacobsoni behält im allgemeinen bei diesen Tieren zeitlebens Riechepithel und Riechnerven und damit auch ihre Funktion.
In Ausnahmefällen kann die Verbiegung aber schon bei zwei- bis dreijährigen Kindern deutlich ausgesprochen sein (Merkel).
In seltenen Fällen zeigt das Septum exzessives Wachstum auch in die Länge, so dass der Vomer sich nach hinten bis zur Wirbelsäule fortsetzt und eine vertikale Zweiteilung des Nasenrachens veranlasst.
Da die embryonale Zahnentwicklung in den gebräuchlichen Lehrbüchern der Histologie illustriert wird, habe ich darauf verzichtet, dieses Kapitel mit solchen Abbildungen zu versehen.
Ihre Zellen bleiben klein. Sie senden zahlreiche, fein verzweigte Ausläufer aus, welche dem Ge-webe ein fibrilläres Aussehen verleihen. Gewöhnliche interzelluläre Fibrillen werden dagegen hier nicht ge-bildet (Minot).
Ob durch eine Art Sekretion oder durch direkte Umwandlung der basalen Partie des Zellleibes in Schmelz, darf wohl noch nicht als ganz sicher betrachtet werden.
Mirabeau soll mit Backenzähnen auf die Welt gekommen sein.
Die Ursache der Zahnreduktion ist wohl zunächst in der den meisten Säugetieren ge-meinsamen Tendenz einer Verkürzung der Kiefer zu suchen (Adloff). Diese Kieferverkürzung ist beim Mensdhen relativ weit gegangen. Sie führte hier nicht nur zu der erwähnten Reduktion der Zahnzahl, sondern auch zu einer starken Annäherung der ursprünglich weit auseinander stehenden Zähne. Es ist dies von grosser praktischer Wichtigkeit, denn hierdurch wurde dem Menschen eine verhängnisvolle Prädisposition für Zahncaries geschaffen.
Als ein interessantes, aber bisher unerklärtes Zusammentreffen mag hier erwähnt werden, dass bei sog. Haarmenschen die abnorme Behaarung ganz regelmässig mit einer oft erheblichen Minderzahl von Zähnen verbunden ist (Ecker, Merkel).
Eine Parotis accessoria ist schon beim 10-wöchentlichen Embryo als eine von dem Ductus parotideus ausgehende, an der Aussenseite des Masseters liegende Knospe zu sehen.
Beim 5-monatlichen Kinde ist diese Entwicklung noch nicht vollendet (Chievitz, Göppert).
Nach Gråberg (1898) wechselt die Zahl der Geschmacksknospen auf jeder Papilla circumvallata des Erwachsenen zwischen 40 und 150. Andere Autoren hatten ihre Zahl viel höher geschätzt (bis 2500. W. Krause).
Dies scheint auch für Anencephalen gültig zu sein (Küstner). Das Grosshirn ist wohl also für das Zustandekommen der Geschmacksreflexe nicht erforderlich.
Die Ansicht von Retterer, dass die Leukocyten von abgeschnürten Partien der Epithelsprossen stammen sollten, hat nur wenige Verteidiger. Ein solches Abschnüren von Epithelknospen aus der epithelialen Tonsillenanlage kommt im Embryonalleben wohl vor, führt aber höchstens zur Bildung von (durch Zellendetritus ausgedehnten) Cysten. Meistens fallen diese abgeschnürten Epithelknospen der Atrophie anheim (Hammar, 1902).
Von einigen Autoren, z. B. von Maurer wird diese mediane Anlage als die einzige wahre Thyroideaanlage betrachtet.
Ob diese laterale Thyroideaanlage aber tatsächlich Thyroideagewebe liefert, ist nach Tandler aber noch zu entscheiden.
Nach Tandler (1909) entstehen ausserdem aus dem 4. Schlundbogenpaar rudimentäre Thy-musanlagen (vgl. Fig. 235).
Birnbaum (1909) erwähnt ausserdem als ätiologische Momente: Thymusvergrösserung, adenoide Vegetationen, Coryza und angeborene Tumoren (Cysten des Ductus thyreoglossus, Dermoide etc.). Von praktischem Interesse ist, dass der Stridor inspiratorius meist ohne ernste Folgen ist und im ersten oder zweiten Lebensjahr von selbst zurückzugehen pflegt.
Noch nach wochenlanger Atmung können einzelne Alveolengruppen in luftleerem Zustand verharren.
Unter Umständen können sie aber auch frühzeitiger auftreten. So fand z. B. Tandler im Ösophagusepithel eines 14,5 mm langen Embryos stellenweise Vakuolenbildung.
Die wörtlichen Zitate dieses Kapitels sind meiner Bursa-omentalis-Arbeit (Broman, 1904), entnommen.
Nach Tandler ist dasselbe bei etwa 15 mm langen Embryonen mehrfach geschichtet (vgl. auch Fig. 275).
In derselben Weise sind wohl die von Lesshaft (1882) u. a. beschriebenen zwei- oder mehrfachen Mageneinschnürungen, die dem Magen ein dickdarmähnliches Aussehen verleihen können, als pathologische Bildungen zu erklären.
Ganz genau entsprechen allerdings diese Biegungen nicht den definitiven.
In Ausnahmefällen tritt eine vollständige Okklusion nicht ein.
Nach Berry (1900) befindet sich die kaudale Ileumpartie eines 80 mm langen Embryos noch auf dem Stadium der longitudinalen Darmfalten.
Cit. nach Birnbaum.
Andere zuführende Lebergefässe existieren in diesem Stadium noch nicht.
Nach Schmorl sollen sie in 92% aller Sektionen zu finden sein.
Hier liegen allerdings wohl meistens Verwechslungen zwischen geschrumpften Corpora lutea und wahren Beizwischennieren vor. Die Zellen dieser beiden Bildungen besitzen nämlich eine überraschende Ähnlichkeit miteinander.
Ein deutliches Lumen fehlt jedoch anfangs.
Sogar die viel stärker entwickelten Urnieren der Schweinsembryonen funktionieren nach Felix (1905) wahrscheinlich nicht.
= die sekundären Nierenpyramiden.
Seitdem dieses geschrieben wurde, haben Evans und Helmina Jeidell (1911) Untersuchungen an injizierten Schweinsembryonen publiziert, welche zeigen, dass bei diesem Objekt die Nieren-anlagen während ihrer Kranialwärtswanderung von kleinsten (ohne Injektion unsichtbaren) Zweigen der Arteria sacralis media und der Arteria mesenterica inferior mit Blut versorgt werden. — Ich muss daher die Möglichkeit offen lassen, dass ähnliche transitorische Nierenarterien vielleicht auch beim menschlichen Embryo noch zu entdecken sind.
Dies natürlich vorausgesetzt, dass beim menschlichen Embryo keine anderen Nierenarterien vor-kommen, als die im Schnitte (ohne Injektion) sichtbaren.
Auf der Anatomen Ansammlung in Leipzig demonstrierte neulich Bonnet (1911) eine deutliche Hufeiseniere bei einem 19 mm langen menschlichen Embryo.
Bei etwa 8,3 mm langen Embryonen.
Nach Nagel (1889 – 1894) sogar bei 11–13 mm langen Embryonen.
Eine ähnliche Wirkung soll das Thymussekret besitzen.
Bei menschlichen Embryonen aus der zehnten Woche (3,5 – 4,5 cm Sch.-St.-L.).
Bei einem etwa 65 mm langen Embryo (Sch.-St-L.) war die Vagina masculina 0,29 mm lang. Beim Erwachsenen pflegt sie nur zentimeterlang zu werden.
In 27,6 % der Fälle nach Toldt (1891).
Paraurethrale, den kaudalen Prostatadrüsen analoge Drüsen.
Ob die entodermale Blasenpartie ganz und gar aus der entodermalen Kloake stammt, oder ob die kraniale Blasenpartie von der Allantois herzuleiten ist, ist noch nicht endgültig festgestellt worden.
Nach Nagel (1889) bei 3–4 cm langen Embryonen.
Erst zu dieser Zeit bildet sich der Fundus vesicae aus.
Einige Autoren leugnen mit Unrecht die Existenz eines embryonalen Blasenmesenteriums.
Dasselbe beginnt Ende des dritten Embryonalmonats angelegt zu werden.
Diese rautenförmige Grube (von einzelnen Autoren mit dem zur Verwechslung einladenden Namen „Sinus urogenitalis“ bezeichnet !) ist gewöhnlich bei etwa 5–7 cm langen (Sch.-St.-L.) Embryonen zu finden (Fig. 405 u. 406). In diesem Stadium pflegt das Urethralseptum der Glans noch nicht ge-spalten zu sein.
Die Urethraldrüsen werden in kleinere, muköse, und grössere, submuköse geteilt. Die letztgenannten treten nach Herzog (1904) nicht überall, sondern nur nach vorn von der Einmündung der Glandulae Cowperi auf.
Nach BramAnn (1884) u. a. soll der Hoden Ende des dritten Embryonalmonats sogar wieder etwas nach oben rücken.
Anfang des siebenten Embryonalmonats hat das Gubernaculum nicht nur seine grösste Länge (12 mm), sondern auch seine grösste Dicke (3 mm). Ende desselben Monats ist es nur halb so lang und gleichzeitig ein Drittel dünner geworden. Zur Zeit der Geburt ist das Gubernaculum nur etwa 3,5 mm lang und verschwindet später fast vollständig.
Hervorzuheben ist, dass in der betreffenden Entwicklungsperiode die Flexura sigmoidea gewöhn-lich stärker als die übrigen hier in Betracht kommenden Darmschiingen von Meconium gefüllt zu sein pflegt.
Centetidae, Macroselidae, Chrysochloridae, Myrmecophagidae, Brady-podidae, Hyrax und Elephas. Alle diese Säugetiere, bei welchen die Hoden ihre primäre, intra-abdominale Lage beibehalten, werden echte Testiconda genannt. Ihnen fehlen primär Inguinalligament und Processus vaginalis peritonei; und ihre Vorfahren haben aller Wahrscheinlichkeit nach nie Descensus testiculorum gehabt. Diesen gegenüber stehen einige Säugetiere (Cetacea, Dasypodidae und viel-leicht Sire nia), deren Vorfahren wahrscheinlich Descensus testiculorum besassen, bei weldien aber dieser rückgängig geworden ist, so dass die Hoden jetzt in der Abdominalhöhle bleiben.
Der Nabel liegt also an dem oberen Rand der geschwulstähnlich hervorbuchtenden Blasenwand, in welche er oft so intim einbezogen ist, dass man ihn nur schwer zu erkennen imstande ist.
Die normale Blase entsteht ja nicht — wie einzelne Autoren noch anzunehmen scheinen — aus „ursprünglich paarigen Allantoisanlagen“. Vgl. S. 464.
Zit. nach Bühler.
Schlechter auch H. lateralis benannt.
Als sichere Charakteristika dürfen nur gelten:
Für das Ovarium: Follikel mit Eizellen.
Für den Hoden: Wohlentwickelte Tubuli seminiferi contorti mit Lumen und mehr-schichtigem Epithel (im reifen Hoden: Spermiogenese).
Mit dem in dieser Weise entstandenen, doppelten Penis eines Einfachindividuums ist der doppelte Penis bei der Duplicitas inferior geringsten Grades (vgl. oben S. 191) nicht zu verwechseln.
Es versteht sich von selbst, dass das Leben solcher Neugeborenen nur durch baldige Operation gerettet werden kann.
Die betreffende Missbildung ist nur in Fällen von Eichelhypospadie beobachtet worden,- und die „Schwimmhaut“ haftet nicht an der vordersten Spitze des Penis, sondern an der Stelle, wo das Frenulum — wenn vorhanden — hätte ansetzen müssen.
Bei Anwendung von etwas stärkerer Gewalt ist dieses indessen oft möglich. Die epitheliale Verklebung wird dann manuell gelöst.
Ein ähnlicher Randsinus wird indessen beim menschlichen Embryo nicht gebildet.
Rückert u. a. nehmen an, dass bei Selachiern auch das Entoblast an der ersten Gefäss-bildung Teil nimmt.
Nach Van der Stricht (1892) ist dies in den venösen Kapillaren der Area vasculosa, der unteren Extremitäten und aller visceralen Organe der Fall/ ebenso wie in den subkutanen Kapillaren und in denjenigen Kapillaren, welche in der Nähe des Zentralnervensystems liegen.
Wenn vereinzelte Hämogonien von dem Mesenchymnetz frei werden und in das Blut geraten, scheinen sie hier bald zugrunde zu gehen (Mollier).
Zu dieser Zeit besitzt der menschliche Embryo nach Graf Spee (1889) noch keine Urwirbel.
Die völlige Vereinigung beider Anlagen zum unpaaren Herzen ist nach Mollier (1906) bei Säuge-tieren im allgemeinen bei Embryonen mit zwölf Urwirbeln vollendet.
Sie besitzen jetzt mehrere unregelmässige Lumina.
Wahrscheinlich schon vor Mitte der dritten Embryonalwoche.
Beim Kaninchen noch bevor die paarigen Herzanlagen ihrer ganzen Länge nach mit einander verschmolzen sind.
Die Grenze zwischen dem aufsteigenden Herzschenkel und dem Truncus arteriosus wird im Äusseren durch eine mehr oder weniger deutliche Querfurche, das sog. Fretum Halleri, markiert.
Unter Umständen können zwei (oder mehr) solche Perforationslücken entstehen. — Bei gewissen Tieren (z. B. bei den Vögeln) entstehen regelmässig mehrere Perforationslücken, so dass das Septum primum siebartig durchlöchert erscheint.
Der ausgebildete Sinus venosus mündet also nur in die rechte Vorkammeranlage (vgl. Fig. 434 A).
Der redite Ductus Cuvieri stellt die Anlage der definitiven Vena cava superior dar.
Nach einigen Autoren persistieren sie dagegen, die Vena obliqua cordis bildend.
Diese Klappen entstehen in der Höhe der äusseren Grenzfurche zwischen Ventrikelschenkel und Truncus arteriosus.
Dies scheint indessen nicht konstant der Fall zu sein. Denn ich habe mehrmals bei Neugeborenen die linke Herzkammerwand 2–3 mal dicker als die rechte gefunden.
Diese Lage nimmt das Herz noch bei allen Fischen und bei den meisten Amphibien ein.
Die Aortensegmente stellen Anfang der 4. Embryonalwoche Aortenverdickungen (Fig. 441, S. 541) dar, welche mit den Körpersegmenten alternieren.
Diese im Verhältnis zu der Aorta segmentalen Zweige sind natürlich im Verhältnis zu den Körpersegmenten intersegmental.
Andere Autoren bezeichnen dieselbe Arterie als siebente Segmentalarterie, weil sie mit dem siebenten Cervicalnerven zusammen verläuft.
Der erste Dorsalzweig, der zusammen mit dem Nervus hypoglossus verläuft, verschwindet schon vorher.
Später — bei etwa 30 mm langen menschlichen Embryonen (Kling) — lassen sich einzelne Lymphe gefässe von hier aus auch in die obere Extremität hinein verfolgen.
In der Regel scheinen die tieferen Lymphgefässanlagen den Arterien, die oberflächlichen dagegen den Venen zu folgen.
Die normale Kommunikationsöffnung lässt, wenn sie am grössten ist, nur eine Stecknadel hindurch.
Oder, wie die meisten Autoren sagen, von Pleura und Peritoneum gebildet.
So genannt, weil es hauptsächlich in Lymphdrüsen vorkommt.
Die Kittsubstanz ist also das Primäre in der Bindegewebsfaser, während die Fibrillen das Sekundäre derselben darstellen (Merkel).
Auch wenn der Anschluss eines Knochens an dem Knorpel nur einseitig ist, betrachten wir denselben als Ersatzknochen.
Wenn man junge Tiere mit Krapp füttert, werden die in Bildung begriffenen Knochenschichten davon gefärbt, so dass man die auf einander folgenden Anlagerungen von Knochensubstanz verfolgen kann. Es zeigt sich dann, dass das „Knochenwachstum nur durch Apposition erfolgt“ (Bardeen).
Durch regressive Veränderung des Blastems.
Zum anderen Teil durch interstitielles Wachstum.
Derselbe kann kurze Zeit paarig sein.
Bei passiver Aufrichtung des Kopfes entsteht auch bei unreifen Feten eine Dorsalflexion in der Cervicalregion (vgl. Fig. 340, Taf. IV).
Von mir früher Latero-hyale (Fig. 498 Lh.) genannt.
Die Spina scapulae im übrigen existiert dagegen noch nicht. Sie wird erst im dritten Embryonalmonat vollständig angelegt.
Die betreffende Rippenpartie geht später in das Manubrium sterni auf (vgl. Fig. 488–490).
Diese Figur und die Fig. 491–493, 495, 505, 507, 512–517 und 525–530 sind photographische Abbildungen von Originalpräparaten, welche von Herrn Präparator O. Mattsson nach der Lundwall-schen Färbungsmethode (vgl. Anat. Anz. 1904) hergestellt sind.
Ein kleiner Knochenkern, der gewöhnlich im 12. Jahre entsteht und bald mit dem Talus verschmilzt.
Von solchen Hemmungsmissbildungen sind natürlich die durch intrauterine Spontanamputationen hervorgerufenen Fingerverkürzungen streng zu unterscheiden.
Phylogenetisch können solche Knochen aber sehr alt sein.
Abnorm starke Pronationsstellung des Fusses.
Über die Entstehung der Myotome vgl. oben S. 126.
Die Fibrillen werden nicht in allen Muskelfasern gleich zahlreich. In einigen bleiben sie weniger zahlreich, so dass das zwischenliegende, unveränderte Protoplasma relativ reichlich bleibt (sog. rote Muskel-fasern)/ in anderen Fällen werden die Fibrillen so zahlreich, dass das zwischenliegende Protoplasma (= „Sarcoplasma“) minimal wird (sog. weisse Muskelfaser).
D. h. ohne ein granuläres Zwischenstadium.
Nur der M. obliquus inf. trennt sich etwas später von dem M. rectus inf. ab.
Zahlreiche solche Muskeldefekte werden offenbar nie diagnostiziert, da sie meistens keine grosse, von den Patienten selbst bemerkbaren Beschwerden hervorrufen.
Nach Hess (1885) schon bei 12 cm langen Embryonen.
Der Schlitz entspricht dem verdünnten Dache des Rhombencephalon.
Hand in Hand mit dem Auswandern dieser Zellen gelangt das Medullarrohr zu seinem zweiten und endgültigen Verschluss.
Dorsalwärts bleiben die Ganglien also relativ lange miteinander in Verbindung (vgl, Fig. 554, rechts).
Die betreffende Höhlung persistiert zeitlebens bei gewissen Säugetieren (z. B. beim Pferde).
Die peripheren, sensiblen Nerven sind Derivate der Spinalganglienzellen und daher in ihrer Ent-wicklung von derjenigen des Medullarrohrs unabhängig.
Als Erinnerung von dem Hirnbruch persistiert dann oft ein von den weichen Hirnhäuten ge-bildeter Bruchsack (Meningocele). An der Stelle der früheren Bruchprominenz können sich Fibrome, Angiome, Lipome, Rhabdomyome und Sarkome ausbilden, welche ihre Entstehung vielleicht einer bei der Entstehung des Bruches stattgefundenen Keimversprengung (v. Recklinghausen) zu verdanken haben.
Nähte und Fontanellen werden hierbei zuerst vergrössert und erst sehr spät von Knochensubstanz ausgefüllt. Sehr oft entstehen Schaltknochen und bisweilen Knochendefekte.
Remak, His, Koelltker, Golgi, Cajal, Lenhossék, Minot, Harrison, Neal u. a.
Dieser Lehre wurde von Schwann, Balfour, Götte, van Wijhe, Dorn, Apathy, Beard, Kupffer, Bethe, Braus u. a. gehuldigt.
Dieser Hypothese haben sich später Sedgwick, Gegenbauer, Fürbringer u. a. angeschlossen.
O. und R. Hertwig u. a.
Oft gehen sie auch vom zweiten, ja unter Umständen sogar vom dritten Brustsegment aus.
In ähnlicher Weise wird bisweilen auch das erste Halsganglion rudimentär oder ganz ver-nichtet (Streeter).
In dieser habe ich die Hypothese von Boveri mit derjenigen von Froriep kombiniert und in Einklang zu bringen versucht.
Bei Tieren, deren Augen für das Sehen in der Nähe eingerichtet sind, zieht der Akkommodations-muskel die Linse nad) hinten (so bei vielen Fischen). Sind die Augen dagegen für das Sehen in der Ferne ohne Akkommodation eingestellt, so zieht der Akkomodationsmuskel die Linse nach vorn (so bei den Schlangen, wekhe — wie die Landtiere im allgemeinen — für das Sehen in der Nähe akkom-modieren müssen).
Zu dieser Kategorie gehört bekanntlich der Mensch.
Dass diese Zellen bei menschlichen Embryonen der vierten und fünften Embryonafwoche normal vorkommen, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Wenn man die Linsenblase dem ganzen Auge der Wirbellosen gleichstellen wollte, würde viel-leicht dieser Zellenhaufen die ursprüngliche Linse repräsentieren können. — Man hat auch die Ansicht ausgesprochen, dass der betreffende Zellenhaufen nur einem die Linsengrube der Selachier ausfüllenden Zellpfropf (welcher als Schutzorgan der Linsengrube zu betrachten ist) gleichzustellen wäre (Nussbaum).
Dieser ist indessen noch nicht merkbar fester als die Rindensubstanz. — Ein makroskopisch erkennbarer, härterer Linsenkern tritt erst im extrauterinen Leben (im 45.—50. Lebensjahre) auf.
Der Durchmesser der Äquatorialebene beträgt beim Neugeborenen 7 mm, beim Erwachsenen 9–10 mm (Schwalbe).
Nach anderen Angaben soll indessen das Linsenwachstum nur bis ins dritte Jahrzehnt des Lebens fortdauern (Merkel). Im hohen Alter soll die Linse nicht nur relativ, sondern auch absolut platter werden.
Kessler (1877),. Tornatola (1897); C. Rabl (1900, 1903); Fischel (1900); Addario (1902); Van Pée (1902); v. Lenhossék (1903); Cirincione (1903); v. Szili und v. Koelliker (1903, 1904).
Bei gewissen niederen Wirbeltieren können auch diese Gefässzweige persistieren.
Diese Chorioidal-Pigmentzellen sind also Bindegewebszellen, welche genetisch mit den ektodermalen Pigmentzellen der Retina nicht zu verwechseln sind.
Die Augenlider bilden hier eine vor der Hornhaut gelegene, dünne, durchsichtige Haut.
Bei gewissen Tieren (z. B. bei Vögeln und Anuren) wird die Nickhaut so stark entwickelt, dass sie die ganze vordere Augenfläche zu überspannen imstande ist.
Bei fehlender Nickhaut würde ja das Sekret der Harder’schen Drüse sofort in die Tränenröhrchen gelangen, ohne vorher die Augenoberfläche bespült zu haben.
Eine solche Epithelverklebung kommt bei den Embryonen gewisser Tiere (z. B. Robben) normal vor (Broman und Ask, 1910).
Von jetzt lebenden Wirbeltieren haben die Myxinoiden jederseits nur einen, die Petromy-zonten zwei und alle höher stehenden Wirbeltiere (von den Knorpelfischen an) drei Bogengänge.
Nur einzelne Fische scheinen Gehörsinn zu besitzen. Die meisten derselben sind vollständig taub.
Es gibt Säugetiere, deren entwickelter Schneckengang sowohl eine grössere (z. B. der Ochse mit 3 1/2 und das Schwein mit fast 4 Schneckenwindungen) wie eine kleinere Zahl (z. B. die Cetaceen mit nur 11/2) von Windungen besitzt. (Wiedersheim.)
Die von diesem Ganglion ausgehenden Nervenfasern, welche einerseits zu den Maculae und Cristae gehen und also das Orientierungsorgan innervieren und andererseits zum Rhombencephalon verlaufen, fassen wir bekanntlich unter dem Namen Nervus vestibularis zusammen. Die vom Ganglion spirale ausgehenden, das eigentliche Gehörorgan innervierenden Nervenfasern nennen wir Nervus cochlearis.
Ich denke mir hierbei (wie man bei der Beschreibung der Schnecke zu tun pflegt) die Schneckenanlage mit der Spitze nach oben gerichtet.
Weil derselbe nur durch die Membrana tympani secundaria von der Trommelhöhle (Tympanum) getrennt ist.
Diese Taschenspitze ist es, welche bei gewissen Fischen (den Selachiern und manchen Ganoiden) nach Durchbruch in die entsprechende Kiemenfurche das sogenannte Spritzloch bildet.
In dieser Falte bildet sich später die Sehne des Musculus tensor tympani aus.
Dieselben entstehen im fünften Embryonalmonat (Minot).
In atypischen Fällen kann die Verknöcherung des Annulus tympanicus von mehreren Punkten aus stattfinden (Rambaud und Renault, Hammar).
Als Bildungshemmung kann dieses Loch recht oft (in 19% der untersuchten Fälle) persistieren (Bürkner).
Eine Ausnahme hiervon machen die Monotremen, Cetaceen, Sirenen, die meisten Pinnipedier, manche Edentaten und Insectivoren (z. B. der Maulwurf), deren Ohrmuscheln ganz rudimentär bleiben.
„Jede Mutter verliert viele tausend Worte, die sie ihrem Kinde zuspricht, zuflüstert, zusingt, ohne dass dieses nur ein einziges davon hört... “ (Preyer).
Hiervon bildet die Haut der Hals- und Kopfregionen eine Ausnahme. In diesen Regionen scheinen die Spaltrichtungen der Haut sich während der Entwiddung nur sehr wenig zu verändern.
Die Nervenverbindung zwischen Rückenmark und Haut ist nämlich schon in sehr frühem Stadium vorhanden, und es kann angenommen werden, dass sie sich trotz allen vom Wachstum abhängigen Ver-schiebungen nicht mehr verändert (Pinkus, 1910).
Daraus Amazonen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Broman, I. (1911). Organogenie oder Organentwicklung. In: Broman, I. (eds) Normale und Abnorme Entwicklung des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51340-4_4
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