Zusammenfassung
Bei der gemeinsamen Bewertung und Analyse verschiedener umwelt- und arbeitsplatzepidemiologischer Studien steht man oft vor der Situation, daß die Ergebnisse der Einzelstudien recht unterschiedlich sind. In diesem Fall stellt sich dann die Frage der Homogenität der Einzelstudien. Denn nur dann, wenn alle Studien den gleichen wahren Effekt beschreiben, ist die Berechnung eines gemeinsamen Effektmaßes (wie der SMR) sinnvoll.
In der Literatur (vgl. z.B. Hedges & Olkin 1985) wird die Homogenität der Einzelstudien meist als Gleichheit der Effekte definiert und anhand der gewichteten Summe der Abweichungen der Einzeleffekte von einem mittleren Effekt getestet. Der Nachteil dieser mit dem Kehrwert der Varianz der Einzeleffekte gewichteten Teststatistik besteht aber darin, daß der Test leicht ablehnt, wenn sich unter den Studien einige mit großer Fallzahl und daraus resultierender kleiner Varianz befinden.
Homogenität der Einzelstudien bedeutet aber keineswegs, daß alle Effektschätzer annähernd gleich sein müssen, sondern, daß allen Studien der gleiche wahre Effekt zugrunde liegt. Die Effekte der Einzelschätzer dürfen nicht nur, sondern müssen sogar variieren.
Daher wird ein neuer Test auf Homogenität vorgeschlagen, der die empirischen Verteilungen der Einzeleffekte, charakterisiert durch ihre Konfidenzkurven, mit der Verteilung des zugrundeliegenden wahren Effektes vergleicht.
Das Testverfahren wird anhand der Fragestellung PCB-Exposition am Arbeitsplatz und Krebsmortalität bei Männern erläutert und demonstriert.
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Literatur
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Herbold, M. (1992). Das Problem der Homogenität der Einzelstudien bei Meta-Analysen. In: van Eimeren, W., Überla, K., Ulm, K. (eds) Gesundheit und Umwelt. Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, vol 75. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51151-6_31
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