Zusammenfassung
Seit Beginn der Elektrokardiographie wird der Begriff der „elektrischen Achse“ verwendet. Bei normalem Ablauf der Erregung wird zur Zeit der Spitze der R-Zacke eine verhältnismäßig starke, etwa gegen die Herzspitze gerichtete elektrische Kraft offenbar, die im Einthovenschen Dreieck als „elektrische Achse des Herzens” — genauer als „elektrische Achse der R-Zacke“ — eingezeichnet werden kann. Genau so wie zur Zeit der Spitze der R-Zacke läßt sich im Einthovenschen Dreieck für jeden anderen Zeitpunkt eine Resultierende der augenblicklichen bioelektrischen Kräfte konstruieren, die eine bestimmte Größe, eine in Winkelgraden definierbare Richtung, sowie eine Polarität (positiv oder negativ) hat. Diese drei Eigenschaften, nämlich Größe (Länge), Richtung (Lage im Koordinatensystem) und Polarität kennzeichnen den physikalischen Begriff „Vektor”. Wenn man nun die zeitlich nacheinander auftretenden Resultierenden der bioelektrischen Kräfte (= Momentanvektoren) im Einthovenschen Dreieck in Form von Pfeilen einzeichnet und die Pfeilspitzen miteinander verbindet, erhält man eine schlingenförmige, in sich geschlossene Linie, das Vektorkardiogramm (= Vkg). Dieses ist daher als der geometrische Ort der Endpunkte der Projektionen der einzelnen Momentanvektoren auf die Frontalebene zu bezeichnen. Das Vkg gibt an, in welcher Richtung und mit welcher Intensität die Aktivierung in jedem Augenblick vorwiegend stattfindet.
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© 1969 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, Darmstadt
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Wenger, R. (1969). Der Begriff des Vektorkardiogramms. In: Klinische Vektorkardiographie. Kreislauf-Bücherei, vol 15. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51127-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-51127-1_2
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-642-51128-8
Online ISBN: 978-3-642-51127-1
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