Zusammenfassung
In der Person Galens haben antike Medizin und antike Physiologie ihren Höhepunkt und zugleich ihren Abschluß gefunden. Das hat seinen wesentlichen Grund in dem wachsenden Verfall der antiken Kultur. Äußere und innere Momente haben dazu beigetragen: Kriege, hohe Steuern, Rückgang des Handels, Arbeitslosigkeit, Entvölkerung des Landes, Verlust der Staatsgesinnung. Auch die geistige Entwicklung jener Jahrhunderte war der Medizin und den Wissenschaften wenig günstig. Nach der Entthronung der antiken Götterwelt dringen orientalische Strömungen, Sonnengottkult, Mithraskult, Astrologie und Magie in das weltanschauliche Vakuum ein. Sowohl der Neuplatonismus als auch das Christentum waren nicht dazu angetan, das Interesse den natürlichen und diesseitigen Erscheinungen zuzuwenden. So war Stillstand und Zerfall die notwendige Folge. In den politischen Wirren und Existenzkämpfen des 4. bis 8. nachchristlichen Jahrhunderts gehen zahlreiche Handschriften, aber auch die wissenschaftliche Tradition auf italienischem Boden verloren.
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© 1953 Springer-Verlag OHG. in Berlin, Göttingen and Heidelberg
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Rothschuh, K.E. (1953). Die Physiologie des Mittelalters. In: Geschichte der Physiologie. Lehrbuch der Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51042-7_3
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