Die Temperaturen der Fixsterne

Zusammenfassung

Einleitung. Den Fortschritt in der Lösung des Temperaturproblems wird man nach der Sicherheit beurteilen müssen, mit der die beiden Kernfragen, die nach dem Nullpunkt der Temperaturskala und die nach den Abweichungen von schwarzer Strahlung, beantwortet werden können. Die beiden Fragen schließen sich nicht etwa, wie das zunächst scheinen möchte, gegenseitig aus, denn die Praxis hat gelehrt, daß es wohl einen Sinn hat, die Gültigkeit des Planckschen Gesetzes anzunehmen und gleichzeitig auch von systematischen Abweichungen hiervon zu reden. Die Abweichungen von schwarzer Strahlung halten sich, soweit man heute erkennen kann, ganz in der Richtung und im Rahmen des physikalisch Verständlichen und erstrecken sich fast ausschließlich auf den kurzwelligen Spektralbereich, während sich die den Stern verlassende Strahlung im blauen, im gelben und im roten Bereich nach dem Urteil der meisten Beobachter befriedigend durch das Plancksche Gesetz darstellen läßt. Viel weniger klar sehen wir dagegen zur Zeit in der Frage nach dem Nullpunkt der Temperaturskala, denn die Ergebnisse der jüngsten spektralphotometrischen Absolutbeobachtungen (Greenwich) haben zu dem wenig befriedigenden Zustand geführt, daß jetzt zwei völlig voneinander verschiedene absolute Temperaturskalen existieren, diejenige von Wilsing und diejenige von Greaves, Davidson und Martin (vgl. Tab. 7) ¹. Beide Skalen beziehen sich auf den gleichen Spektralbereich, so daß der Unterschied nur auf noch unbekannte systematische Fehler in einer der beiden Reihen zurückgeführt werden kann. Nur neue Absolutbeobachtungen können hier die Lösung erbringen.