Klassifizierung und Beschreibung der Sternspektren

Zusammenfassung

Mit den 1928 von der International Astronomical Union eingeführten Ergänzungen des Harvard-Systems hat das Problem der Klassifizierung der Sternspektren einen vorläufigen Abschluß gefunden. Nur an den beiden Enden der Sequenz, für die heißesten und die kühlsten Sterne, sind seitdem noch Verbesserungen des Klassifikationsschemas vorgeschlagen worden, über die hier zu berichten sein wird. Wenn es gelungen ist, im Harvard-System über 90% der vorkommenden Sternspektren in eine lineare Sequenz zu bringen, so war dies doch nur möglich, indem man nur den allgemeinen Charakter des Spektrums berücksichtigte, wie er sich auf Objektivprismenaufnahmen kleiner Dispersion zeigt, und feinere Einzelheiten zunächst außer Betracht ließ. Für statistische Untersuchungen haben sich die so bestimmten Spektraltypen hervorragend bewährt und werden bei der großen Menge der schwachen Sterne auch in Zukunft ihren Platz behaupten. Anders liegen die Dinge, wenn aus dem Spektrum der physikalische Aufbau der Sternatmosphäre erschlossen werden soll. Die Forschung hat hier den Punkt erreicht, von dem aus weiterer Fortschritt nur durch sorgfältiges Detailstudium der Spektren zu erhoffen ist. Untersuchungen solcher Art stehen daher mit im Vordergrund.