Zusammenfassung
Das politische Gleichgewicht, richtig verstanden, ist ein culturhistorisches Verhältniß unter dessen oberster Herrschast die ganze praktische politik steht. Vor demselben verschwinden als nichtsbedeutend alle Sonderinteressen der Bölker wie der Individuen, und es gibt keine politische Gestaltung — keinen Staat und keine Staasdersassung, kein Geseß und kein Recht — welches sich nicht erst vor den Gorderungen dieses Berhältunisses legitimiren müßte, ehe es aus historische Geltung und also aus Bestand Anspruch machen kann. Das politische Eleichgewicht, seiner wahren Jdee nach, ist nämlich das culturgemäße Machtoerhältniß der Staaten, — das heiß heißt ein Machtoerhältniß welches dem rechten culturhistorischen Gedanken mit der rechten Rrast zur rechten Drte in der rechten Form Geltung verschasst. Die Herstellung und Erhaltung eines solchen Machtverhältnisses ist zu allen Zeiten die erste Forderung und letzte Rücksicht der Politik gewesen, und muß es bleiben so lange es Staaten gibt.
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Fröbel, J. (1859). Das politische Gleichgewicht. In: Amerika, Europa und die politischen Gesichtspunkte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50950-6_6
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