Zusammenfassung
Im Jahre 1849 soll Preußens König, Friedrich Wilhelm IV., wie eine, besonders in den Jahren 1912 und 1913 vielfach wiederaufgefrischte Erzählung wissen will, eine merkwürdige Prophezeiung empfangen haben. „Im Jahre 1849+1+8+4+9, d. h im Jahre 1871“, so soll ihm der Mund des Propheten damals verkündet haben, „wird Deutschland ein Kaiserreich werden. Darauf im Jahre 1871+1+8+7+1, also im Jahre 1888, wird der erste Deutsche Kaiser sterben, und sodann im Jahre 1888+1+8+8+8, also im Jahre 1913, wird aus dem Kaiserreich eine Republik werden.“ Hatte diese letzte Prophezeiung auch wohl schon von vornherein wenig Wahrscheinlichkeit für sich, so wissen wir heute, nachdem das Jahr 1913 längst abgerollt ist, daß unser Wahrsager zu den vielen „falschen“ Propheten gehörte. Das Jahr 1913 hat dem Deutschen Reiche nicht nur keinerlei Verfassungsänderung, von der „prophezeiten“ gar nicht zu reden, gebracht, sondern eine seltsame Fügung des Schicksals hat es sogar gewollt, daß der Mund, der uns in früherer Zeit vor allen anderen oft den „großen Kladderadatsch“ angekündigt hatte, der August Bebeis, in eben diesem selben Jahre 13, sogar am 13. Tage eines Monats (August), für immer verstummte.
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Ahrens, W. (1918). Etwas vom Zahlenaberglauben und von Zahlenmystik. In: Altes und Neues aus der Unterhaltungsmathematik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50946-9_9
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