Zusammenfassung
Als Hermann1) im Jahre 1879 seine Rheotomversuche über die doppelphasischen Aktionsströme veröffentlichte, die er bei Reizung des Nervus medianus mit einem Einzelschlag von den Unterarmflexoren erhielt, sagte er, er sei auf einen der sichersten Versuche der Elektrophysiologie geführt worden, in dem ausnahmsweise einmal der Mensch schönere und weitergehende Resultate gibt, als der Tierversuch. Für die willkürlich innervierten Kontraktionen gilt das in noch viel höherem Grade. Die Vorteile, die in diesem Falle dem Versuch am menschlichen Muskel gegenüber dem Tierexperiment Überlegenheit verleihen und ein erfolgreiches Arbeiten ermöglicht haben, sind mannigfacher Art. Bedeutsam ist schon der Umstand, daß die elektrische Untersuchungsmethode gestattet, die Aktionsströme vom intakten menschlichen Muskel durch die bedeckende Haut hindurch abzuleiten. Man kann also das Organ unter den normalen Bedingungen der Ernährung, Zirkulation und Temperatur untersuchen und die Störungen dieser Verhältnisse ausschließen, die sich beim blutigen Versuch an Warmblütern leicht in hohem Maße und in oft nicht übersehbarer Weise geltend machen.
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Literatur
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Piper, H. (1912). Versuche über die Willkürkontraktion. In: Elektrophysiologie menschlicher Muskeln. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50944-5_7
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