Zusammenfassung
Soweit wir in Europa den Gang menschlicher Kulturentwickelung zu verfolgen vermögen, finden wir ein ftetiges Zurückweichen des Waldes aus den Thälern nach den Höhen und Gebirgen zu.2) In den ersteren treten allmälig an seine Stelle Ackerflächen, die nur wenige Spezies von Pflzen, jede in großen Massen, beherbergen. In demsetben Verhälnisse vermehrten sich diejenigen Thiere, welche auf diese Pflanzen von der Natur angewiesen sind, die schädlichen Thiere, wie sie vom Standpuitkte menschlicher Kultur aus genannt werden müssen. Der Wald aber ist es, ber einer großen Zahl nützlicher d. i. auf die Vertilgung jener schädlichen Thiere angewiesener Thietklassen die Ewstenzbedingungen gewährt. Wenn neuerlich also aus vielen Gegenden Deutschlands Klagen einlaufen über die Ueberhandnahme schädlicher Thiere, der Mäuse, der Getreide-Rüsselkäfer, der Kohlraupen A., so haben zwei Umstände gleichzeitig befördernd gewirkt: die Waldrodung und die Vetmehrung der Ackerflächen. Doch ist es nicht die Waldrodung allein, sondern auch die moderne Fotstwirthschaft, welche die zuwachslose, kernfaule Eiche, in deren Höhlungen früher das zahlreiche und vor Allen nützliche Geschlecht der Höhlenbrüter seinen Aufenthalt sand, nicht mehr duldet. In der Natur giebt es kein zuviel und zuwenig. Nur der Mensch trägt die Disharmonie hinein in das Gleichgewicht der Schöpsung.
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Bernhardt, A. (1869). Thierisches Leben im Walde. In: Die Waldwirthschaft und der Waldschutz mit besonderer Rücksicht auf die Waldschutzgesetzgebung in Preußen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50931-5_9
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