Skip to main content
  • 28 Accesses

Zusammenfassung

Von den Ländern, die in diesem Buch besprochen werden, hat es Deutschland am besten verstanden, der Hochschulerziehung die ihr gebührende Stellung zu geben. Die Amerikaner schenken der Erziehung wohl Vertrauen, und zwar ein geradezu naives Vertrauen, wie ich schon erwähnt habe, aber sie wissen nicht um das Wesen der Erziehung, wie man an der gemischten Natur ihrer Lehrpläne, an ihrer Abneigung gegen Disziplin und an der Überwertung des gesellschaftlichen Lebens erkennen kann. Es ist richtig, daß die Lehrpläne lange Zeit zu eng begrenzt und zu einförmig waren, und es ist auch richtig, daß die Schule ein gesellschaftlicher Faktor ist, und daß die gesellschaftliche Einstellung tiefste Bedeutung hat. Aber wie wichtig und wesentlich diese Dinge auch sein mögen, das Wesen der Erziehung ist im letzten Grunde mühselig und unerläßlich intellektueller Natur. Wir in Amerika haben das außer Acht gelassen und haben kopflos und ohne Bedenken in Mittelschulen, colleges und Universitäten die verschiedensten Leute, Tätigkeiten, Zwecke und Lehrgegenstände durcheinander geworfen. Man kann zwar glänzende und solide Ausnahmen anführen, aber sie lassen sich zählen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Die drei Typen waren zum Teil deswegen nicht mehr so scharf getrennt, weil sogenannte Reformschulen gegründet waren mit Lehrplänen, die von dem strengen Typus abwichen. Die Oberrealschule „Zum Dom“ in Lübeck ist eine Kombination mehrerer Typen. Es können fraglos zu viele Typen gegründet werden, und zwar mit zu großen Kosten — und das ist auch bereits geschehen.

    Google Scholar 

  2. Man kann die 1924 vom Preußischen Kultusministerium herausgegebene Denkschrift nicht genug loben. Ihr Titel ist: „Die Neuordnung des preußischen höheren Schulwesens.“ Sie stellt einen offenen Überblick über die gegenwärtige Lage der höheren Erziehung in Preußen dar; sie ist kühn, kritisch und anregend.

    Google Scholar 

  3. Siehe die amtlichen Zirkulare betreffend „Studium ohne Reifezeugnis“.

    Google Scholar 

  4. Über die Erziehung Erwachsener und über Volkshochschulkurse siehe S. 241–245.

    Google Scholar 

  5. Becker meint, daß die Einigung Deutschlands durch Bismarkcs Politik eine zu militärische und zu wenig kulturelle Tat war. C. H. Becker, Kulturpolitische Aufgaben des Reiches. (Leipzig, 1919) S. 3.

    Google Scholar 

  6. In ihrer klassischen Form sind sie am besten beschrieben von Friedrich Paulsen, Die Deutschen Universitäten (übersetzt von Frank Thilly und William W. Elwang, New York, 1906), und von W. Lexis in Band I, „Die Universitäten im Deutschen Reich“ (Berlin 1904).

    Google Scholar 

  7. Die Weimarer Verfassung sah hierfür einen Reichsausschuß vor, der aber ohne Bedeutung ist.

    Google Scholar 

  8. Die Bibliographie ist in der deutschen Ausgabe nicht mit abgedruckt, sondern nur in der englischen Übersetzung (London, 1930), S. 391–99.

    Google Scholar 

  9. Ulrich von Wilamowitz-Moellendorf, Erinnerungen, 1848–1914 (Leipzig), Vorwort.

    Google Scholar 

  10. Unveröffentlichte Denkschrift.

    Google Scholar 

  11. Siehe, was ich früher über Pasteur, Haldane u. a. gesagt habe.

    Google Scholar 

  12. Wenn ein neues Fach in die Prüfung aufgenommen wird, muß der Student es belegen und eine Gebühr dafür bezahlen.

    Google Scholar 

  13. Loc. cit., S. 186.

    Google Scholar 

  14. Richter, Werner: Die Organisation der Wissenschaft in Deutschland, S.4.

    Google Scholar 

  15. Loc. cit., S. 199, 251. Er bemerkt weiter, daß während der 13½ Jahre, die er in Göttingen war, das Ministerium nur einmal einen Professor berufen hat, der nicht von der Universität vorgeschlagen war, und zwar in einem Fach, in dem die betreffende Fakultät keinen Fachmann besaß; die Wahl wurde von allen gleich gleich gut geheißen (Ibid., S. 250).

    Google Scholar 

  16. „Schon vorher veröffentlichte er zwei andere größere wissenschaftliche Arbeiten, die eine, die in der Beilage der „Kölner Allgemeinen Zeitung“ erschien, über Währungsfragen und die andere (Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft) über „Die Warenhäuser, ihre Entstehung, Entwicklung und volkswirtschaftliche Bedeutung.“ Dies ist gewissermaßen das Gegenstück zu der Arbeit über den Maschenbierhandel. Schildert er dort, wie ein Stand durch die fortschreitende Entwicklung zerrieben wird, so gibt er hier ein Bild des Aufblühens der Warenhäuser und knüpft daran die Frage nach der volkswirtschaftlichen und sozialen Bedeutung der aufblühenden Großbetriebe. Das Grundprinzip beider Arbeiten ist dasselbe. Veranlassung zu dem Aufsatze über die Warenhäuser mag der Ruf der Spezialhändler gewesen sein, daß der Staat sie schützen möge, indem er die Warenhäuser mit Sondersteuern belaste. Stresemann wendet sich gegen den Gedanken, daß man Steuern gewissermaßen als Strafe handhabe, die man dem Tüchtigen, der fortschreitet, auflade zugunsten dessen, der nicht mehr die Kraft hat, voranzuschreiten; weist auf die Entwicklung der Industrie hin, die auch eine Unzahl selbständiger Existenzen vernichtet habe und schließlich doch der Anlaß war, daß das Volk in seiner Gesamtheit zu neuem Wohlstande erblühte, und gibt der Überzeugung Ausdruck, die er auch späterhin in wirtschaftlichen und politischen Fragen immer vertreten hat, daß man eine Entwicklung nicht hemmen, sondern immer nur in die richtigen Wege leiten könne.“ Baron Rochus von Rheinbaben, Stresemann: Der Mensch und Staatsmann, S. 29/30.

    Google Scholar 

  17. Spbanger, E.; Wandlungen imWesen der Universität seit 100 Jahren (Leipzig, 1930), S. 16.

    Google Scholar 

  18. In der Hamburger Universitätszeitung vom 15. Mai 1929 erhebt Ernst Moeller scharfen Protest gegen die Anerkennung der Hochschule für Leibesübungen als zugelassenes Universitätsfach. Die Schärfe, mit der gegen die Ein-fünrung solcher „Fächer“ protestiert wird, bietet eine Gewähr dafür, daß man sie von den Universitäten fernhalten wird.

    Google Scholar 

  19. Loc. cit.: S. 103.

    Google Scholar 

  20. Deutsche Hochschulstatistik (Berlin 1929/30), S. VIII. In der gleichen Zeit nahm die Zahl der Hörer an den technischen Hochschulen von 11 206 auf 22 650 zu — praktisch die gleiche Proportion. Ibid., S. IX.

    Google Scholar 

  21. Loc. cit., S. 20/21.

    Google Scholar 

  22. Über diese Fragen ist in der letzten Zeit eine beträchtliche Literatur erschienen. Dem Leser, der auf Grund der falschen Wege, die Amerika gegangen ist, Interesse daran hat, empfehle ich besonders: Paul Steinmetz: Die Deutsche Volkshochschulbewegung (Karlsruhe, 1929)

    Google Scholar 

  23. und Franz Angermann: Die freie Volksbildung (Jena, 1928). Amtliche Veröffentlichungen kann man erhalten durch das Archiv für Volksbildung im Reichsministerium des Inneren, Platz der Republik 6, Berlin.

    Google Scholar 

  24. Eine allgemeine Abhandlung über die „Hochschulen für besondere Fachgebiete“ findet sich bei Lexis, Das Unterrichtswesen im Deutschen Reich (Berlin, 1904), Bd. IV, 2. Teil. Wenn das Buch auch veraltet ist, ist es in der Hauptsache doch noch immer eine verläßlicher allgemeiner Führer.

    Google Scholar 

  25. Die Berliner AbenduniversitätEin Vorschlag von Professor Dr. A. Silbeemann und Handelsgerichtsrat Oskar E. Haac (Berlin, 1920).

    Google Scholar 

  26. In München ist die Handelshochschule ein Teil der technischen Hochschule.

    Google Scholar 

  27. „So galt es für den jungen Doktor der Volkswirtschaft, Stresemann, sich praktisch in ganz neue Verhältnisse hineinzufinden, als er 1901 seinen ersten industriellen Posten übernahm, den eines Geschäftsführers im Verband Deutscher Schokoladenfabrikanten.“ Rheinbaben, loc. cit., S. 52.

    Google Scholar 

  28. Ihre Einstellung ist von der einer medizinischen Universitätsfakultät grundverschieden; denn wenn auch 95% aller Medizinstudenten nach dem Staatsexamen praktische Ärzte werden, ist die medizinische Fakultät in erster Linie an den Krankheitsproblemen interessiert.

    Google Scholar 

  29. C. H. Becker, Gedanken zur Hochschulreform (Leipzig, 1920), S. 17.

    Google Scholar 

  30. Man kann sich die politischen Aufstände, die an den amerikanischen Universitäten vorkommen, in Deutschland nicht vorstellen. Wenn man eine deutsche Kritik über deutsche Universitäten liest, darf man diesen grundsätzlichen Unterschied nicht aus den Augen verlieren.

    Google Scholar 

  31. Biese Einnahmen gehen nicht an die Professoren, sondern in einen Fonds der für allgemeine Zwecke in Anspruch genommen wird.

    Google Scholar 

  32. Loc. cit., S. 15.

    Google Scholar 

  33. Loc. cit. „Der reine wissenschaftliche Geist der Forschung ist noch lebendig“ (S. 17). Und weiter: „Die Deutschen Professoren fühlen sich alle in erster Linie als Forscher“ (S. 18). Zwischen der Einstellung von Wilamowitz (zitiert S. 226) und der von Becker findet sich kein eigentlicher Unterschied, wenn nur die Stufe, auf der gelehrt wird, hoch genug ist.

    Google Scholar 

  34. Man glaubt im allgemeinen, daß sowohl die Studenten, wie die Fakultäten in Deutschland in der überwiegenden Mehrzahl konservativ sind. Bas trifft aber nicht zu. Die konservativen Studentenschaften sind organisiert und treten dadurch mehr hervor; die liberalen Professoren bemühen sich seit 1924, die konservativen Vorurteile der Fakultäten richtig zu stellen. Daß in der letzten Zeit viele Studenten und Professoren zu den extremen Parteien übergetreten sind, ist auf die schlechte Finanzlage zurückzuführen.

    Google Scholar 

  35. In Preußen sind auch die Extraordinarien ordentliche Mitglieder der Fakultät, abgesehen von Berlin, wo sie wegen der Größe der Fakultäten nur Vertreter entsenden.

    Google Scholar 

  36. Die Unterschiede in den verschiedenen Ländern sind nur von geringer Bedeutung. Die Hauptsache ist, daß die Extraordinarien und Privatdozenten endlich das Gefühl haben, daß sie in der einen oder anderen Weise an der Leitung der Universität, an der Verteilung der Vorlesungen, an den Prüfungen und an der Beurteilung der Dissertationen teilhaben. Die Extraordinarien haben natürlich mehr erreicht, als die Privatdozenten, die in der Fakultät nur schwach vertreten sind und ihr Einkommen hauptsächlich aus Kolleggeldern, Stipendien und Assistentengehältern beziehen. Die Länder sind auch hierin verschieden; Preußen hat z. B. größere Fortschritte gemacht als Sachsen.

    Google Scholar 

  37. Eine Liste von mehr oder weniger überspannten Unternehmen findet man im Berliner Tageblatt vom 4. September 1929.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1932 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Flexner, A. (1932). Die deutschen Universitäten. In: Die Universitäten in Amerika · England · Deutschland. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50926-1_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-50926-1_4

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-50616-1

  • Online ISBN: 978-3-642-50926-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics