Zusammenfassung
Eine Bersälschung der Muskatnüsse findet staat, indem man ihnen ihren Gewürzstoss entzieht, dann aber indem man sie nachkünstelt. Ersteres geschieht entweder durch Destillirung, oder durch deren Ertraction mittelst Weingeist. Zn solcher Weise behandelte Muskatnüsse erkennt man an ihrem äußern wie inner gleichförmigen braunen Aussehen, und an ihrem anssallend schlechten Geschmack. Zuihrer Nachkünstelung bedient man sich eines groben Mehlteiges, der Rreide mit Leimwasser, denen man das Pulder von echten Muskatnüssen zumischt, und dieser Masse Form und Ansehen der leßtern zu geben sucht. Auch diese nachgekünstelten Muskatnüsse find leicht zu erkennen. Einmal besißen sie die Festigkeit der echten nicht, dann lösen sie sich im Wasser aus, find von schwachem Geschmack, und wenn man mit einer heißen Nadel in sie einsticht, so geben sie kein Del von sich, und in ihrem Znnern zeigen sie auch das marmorirte Unsehen der echten nicht, so wie sie überhaupt mit leßtern Bergleich zulassen. Die gewöhnliche Annahme, daß die völlig runden Nüsse besser sein als die ovalrundlichen, beruht aus einem Borurtheil. Am wenigsten gut sind die kleinen westindischen Muskatnüsse, da sie fast gar keinen Geschmack haben, und nur wenig besser die ostindischen haselunßen, von dunkelbrauner Garbe.
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Walchner, F.H. (1875). Die Muskatnüsse und der Ingwer. In: Die Nahrungsmittel des Menschen, ihre Verfälschungen und Verunreinigungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50915-5_20
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