Zusammenfassung
Man hat es in der Kunst den Pfeffer zu fälschen, sehr weit gebracht. Die Pfefferkörner selbst weiß man nachzukünsteln, so, daß es dem geübten Auge schwer fällt, jene vor den echten Körnern zu unterscheiden. Einmal werden zu wenigem echtem Pfefferpulver gestoßener Senf oder andere scharfe bießende Pflanzentheile gemischt, alsdann wird man zum Pfefferpulver schlechtester Oualität Oelkuchen, Thon, formirt mittelst Schleim eine Masse, preßt dieselbe durch ein Sieb, körnt sie dadurch, und rollt sie nachher in einem eigends hiezu vorgerichteten Fasse. Um ferner die möglichst größte Aehnlichkeit mit echtem Pfeffer zu erzielen, wird in das Innere eines jeden Stückchens dieser Masse ein Senfkorn gesteckt. Ist der Pfeffer nun geformt, so steckt das Senfkorn in einer kleinen Höle darin, die Masse schrumpft beim Trocknen ein, dem eingebrachten Korn aber bleibt immerhin ein kleiner Spielraum übrig. Zerbricht man nun behufs der Untersuchung ein solches nachgekünsteltes Pfefferkorn, so fällt das Senfkorn heraus, und es wird eine kleine Höhel wahrnehmbar, wie sie im Mittelpunkte des echten Pfefferkornes immer zu sehen ist.
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Walchner, F.H. (1875). Der Pfeffer. In: Die Nahrungsmittel des Menschen, ihre Verfälschungen und Verunreinigungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50915-5_16
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