Zusammenfassung
Wir haben im vorigen Kapitel gesehen, daß eine im Kindesalter durchgemachte tuberkulöse Infektion, ganz gleich, ob der tuberkulöse Herd irgendwo in den Lungen oder im Gebiet des Verdauungstraktus seinen Sitz hat, zu einer erhöhten Widerstandskraft des ganzen Organismus gegen das tuberkulöse Virus im Sinne einer relativen Immunität führen kann. Eine befriedigende Erklärung für den Ausbruch der Phthise, die gesetzmäßigerweise im Spitzengebiet der Lungen sich etabliert, kann uns die Anerkennung dieser Tatsache nicht geben. Da diese Immunität ihrem Wesen nach eine allgemeine, nicht nur die Lungen betreffende sein kann, so ist mit ihr durchaus nicht zu erklären, warum gerade in der Lungenspitze die Reinfektion sich vollzieht, warum nur in den Lungen der Prozeß immer weiter um sich greift und zur Schwindsucht führt. Für den Ausbruch der Phthise müssen noch Verhältnisse hinzukommen, die zunächst gerade die Lungenspitzen disponieren und hier den Krankheitsherd auslösen.
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Bacmeister, A. (1914). Die Bedeutung der Disposition für die Entstehung der Lungenphthise. In: Die Entstehung der menschlichen Lungenphthise. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50902-5_3
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