Zusammenfassung
Die Liebe spielt, wie Finsler (I, 171) trefflich darlegt, im Gemütsleben des homerischen Menschen keine Hauptrolle. Freilich zürnt Achilleus, dem Agamemnon die Briseis raubt, nicht nur weil sie sein Beuteanteil war; aber der Dichter weist den weicheren Gefühlen einen untergeordneten Rang an (II. 1, 112; 9, 342). Nausikaas naives Wohlgefallen an Odysseus führt nicht zu einem Liebesroman. Innig zeichnet der Dichter den Verzicht auf den geliebten Mann bei Kalypso; aber es ist doch ein Verzicht. „Alle diese Züge beeinflussen den Gang der Handlung wenig; es sind glänzende kleine Lichter, die der Dichter auf die große Geschichte streut. In dieser selbst aber leuchtet nicht das Mädchen, sondern die Frau und die Mutter hervor: Helene, Hekabe, Andromache, Arete, Penelope. So fehlt dem Handeln der Menschen Homers der Antrieb der Sinnlichkeit. Ihre Begierden sind kräftig und gesund und werden auch schon durch die tüchtigen leiblichen Übungen gemindert.“
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Literatur
Hildebrandt: Arch. Gynäk. 3, S. 221 (1878).
Fritsch: Die Krankheiten der Frauen. 11. Aufl. S. 107.
Veit: Im Handbuch der Gynäkologie 4, Teil 2, 694 (1910).
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© 1929 J. F. Bergmann in München
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Körner, O. (1929). Physiologische Kenntnisse. In: Die Ärƶtlichen Kenntnisse in Ilias und Odyssee. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50885-1_3
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