Zusammenfassung
Nachdem seit Straßer das streng gegensätzliche Verhalten der einzelnen Fußkomponenten in ihren Stellungen, Bewegungen, Drehungen, Auf- oder Abstiegen beim Pes planovalgus und beim Pes cavo-varus sichergestellt ist, muß das Ausgehen von den Verhältnissen des Plattfußes ohne Zweifel als der einfachste und zweckmäßigste Weg erscheinen, die Gelenkmechanik des Hohlfußes klarzulegen. Dabei werden gleichzeitig die Punkte am ersten in die Augen fallen, die bei der Therapie fast nie berücksichtigt zu werden pflegen, weshalb denn eben die Hohlfußtherapie bislang in den meisten Fällen auf die Dauer eine so undankbare war. Zwar haben in allerletzter Zeit Hohmann und Böhler in theoretischen Darlegungen die Straßerschen Anschauungen voll anerkannt, doch sind die therapeutischen Konsequenzen nicht mit der entsprechenden Energie verfolgt worden, zum mindesten nicht so, wie beim Plattfuß. Vollends gerechtfertigt erscheint dieser Weg, wenn man die ganz eigenartige Stellung des Hohlfußes in der Reihe der Fußdeformitäten bedenkt, die gerade aus seinem Gegensatz zum Plattfuß entspringt: während bei diesem wie nirgend sonst die Belastung durch das Körpergewicht eine ausschlaggebende Rolle spielt, — ist er doch die Belastungsdeformität kat exochen —, hat in der Statik und Mechanik des Hohlfußes diese Kraft nur sekundäre Bedeutung. Hier sind es, wieder wie bei keiner anderen Deformität, Kräfte muskulärer Art, die die Deformität zustande bringen. Sie sind aber weit schwieriger zu erfassen, zu isolieren und zur Darstellung zu bringen wie die Belastungsstärke des Körpergewichts, und eine genaue Kenntnis der normalen Fußmechanik bleibt immer für das Verständnis Voraussetzung.
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Hackenbroch, D.M. (1926). Gelenkmechanik, Pathogenese. In: Der Hohlfuss. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50870-7_4
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