Definition der Deformität

Zusammenfassung

Schon die Bezeichnung des Hohlfußes ist keine einheitliche. Die beste und exakteste ist die von Straß er nach gelenkmechanischen Gesichtspunkten angegebene: Pes cavo-varus als Spiegelbild des Pes plano-valgus, oder genauer: Pes postico varus s. snpinatus s. torsus, antice pronatus s. detorsus. Damit sind die entscheidenden Änderungen in der Gelenkstellung genau angegeben. Im übrigen linden sich die Benennungen Pes excavatus, arcuatus, pied creux, die fast regelmäßig vorhandene Klauenstellung der Zehen führt in Analogie mit der uhiarisgelähmten Hand zur Bezeichnung Klauenhohlfuß (Griffe pied creux, Hollow Claw Foot). Vom „idiopathischen” Hohlfuß war zu einer Zeit die Rede, als die Ätiologie noch vollkommen im Dunkeln lag; Hohlluße, die hei Spina bifida occulta vorkommen, wurden so genannt (Geiges, Bibergeil). Nach Aufklärung der ätiologischen Beziehungen beider Mißbildungen wird der Ausdruck mit Recht abgelehnt (Kölliker). Bei alledem ist zu bedenken, daß der Hohlfuß in absolut reiner Form selten ist. Meist ist er mit mehr oder weniger betonter Klumpfuß-, Hackenfuß- oder Spitzfußstellung, nicht selten auch mit Knickfußstellung vergesellschaftet. Demgemäß macht auch die Delinition einige Schwierigkeiten. Nach Hoff a wird als Hohlfuß die Fußdeformität bezeichnet, die in der vermehrten Aushöhlung der Fußsohle besteht; ähnlich nach Schult- heß die Fußform mit auffallend starker Ausprägung des Fußgewölbes. Beide Definitionen sind offensichtlich auch auf den Hackenfuß anwendbar, bisweilen auch auf Klmnp- und Spitzfuß. Charakteristisch für den eigentlichen Hohlfuß 1st die überphysiologische Vermehrung des Fußgewölbes, aber nicht auf Kosten einer vermehrten dorsalen Aufrichtung des Fersenbeins, sondern in erster Linie bedingt durch eine plantare Abknickung oder Steilstellung des Vorfußes, verbunden mit dessen Drehung im Sinne der Pronation.