Zusammenfassung
Messen wir endlich den Wert des Dauerwaldgedankens an einem Maßstab, der untrüglich ist, ob er schon dielfach nicht anerkannt wurde, an der Forstästhetik. Sie ist noch immer nicht an die Stelle des forstlichen Unterrichts gerückt, welche ihr Begründer ihr ersehnte, als er in Danzig sich dahin äußerte, es wäre leichter Forstästhetik als Hauptfach vorzutragen und in dies Kolleg Waldbau und Forsteinrichtung einzuschalten, als umgekehrt. Von Salisch wurde damals, wie die Verhandlungen bewiesen, nicht verstanden. Die Befürchtung, es würde eine neue forstliche Weltanschauung sich bahnbrechen, zog sich gleich einem roten Faden durch die generischen Ausführungen. Aber prophetisch antwortete von Salische: „Die andere Weltanschauung bricht sich Bahn, der werden Sie keinen Damm entgegenstellen können.“ So wie ein wahrhaft frommer Mensch die Forderung stellen kann, das ganze Leben solle ein Gottesdienst sein, so und in demselben Sinne ist von Salischs Forderung recht zu verstehen. So wie jener das kleine Tun des Tages unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit, sub specie aeternitatis, sich abspielen läßt, so wird der Forstmann, den das Gefühl der Ehrfurcht vor den unerforschlich hohen Werken der Natur und vor ihrer unendlichen Schönheit einmal gefaßt hat, unbewußt sein Tun auch im kleinsten Einzelnen so einrichten, daß es vor der Forstästhetik bestehen kann.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1922 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Möller, A. (1922). Dauerwald und Forstästhetik. In: Der Dauerwaldgedanke. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50866-0_6
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