Zusammenfassung
Hacker1) beschreibt von einer narbigen Stelle an seinem Körper eine Erscheinung, welche er für die Existenz spezifischer Schmerznerven auswertet. Auf der anästhetischen Haut finden sich drei Punkte, welche schon bei leichtem Andrücken der Nadel mit schmerzhafter Stichempfindung reagieren, während sie eine Bevorzugung hinsichtlich ihrer Druckempfindlichkeit gegenüber anderen Punkten der gelähmten Stelle nicht erkennen lassen. „Daraus geht hervor, daß an diesen drei Punkten zwar die normale Schmerzempfindlichkeit, aber nicht die normale Druckempfindlichkeit besteht und daß somit diese beiden Empfindungsarten nicht durch die gleichen nervösen Apparate vermittelt werden.“Aber der Verfasser fügt hinzu, daß an der gleichen Hautstelle der tiefer lokalisierte „dumpfe Schmerz“ gesteigert ist. „Das Erheben einer Hautfalte, auf die ein mäßiger Druck ausgeübt wird — ein Eingriff, der auf der normalen Haut nicht die geringste Schmerzempfindung erzeugt — ruft auf der gestörten Stelle die Empfindung eines ausgebreiteten, dumpfen Schmerzes hervor, der von lebhaftem Unlustgefühl begleitet ist“ usw. Verf. schließt hieraus und beweist es durch andere Versuche, daß der normale tiefe „dumpfe Schmerz“ an der gelähmten Hautstelle eine Vertiefung seiner Schwelle erlitten hat.
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Literatur
Beobachtungen an einer Hautstelle mit dissozüerter Empfindungslähmung. Ztschr. f. Biol. 1913. Bd. 61.
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Goldscheider, A. (1920). Gegen eine Beobachtung von Hacker. In: Das Schmerzproblem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50863-9_9
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