Zusammenfassung
Eines der gewichtigsten Beweismomente v. Freys für die Begründung seiner Sehmerznerventheorie besteht in der angeblichen Analgesie der Druckpunkte. Entsteht an einem Druckpunkt Schmerz, so soll derselbe von den in oft unmittelbarer Nähe gelegenen Schmerzpunkten herrühren. Die Haarbälge besitzen nach v. Frey sowohl Druck- wie Schmerznerven. Ich habe schon früher und neuerdings wieder diese Behauptung nachgeprüft und komme zu folgenden Ergebnissen2) :
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Es kommt vor, daß ein Druckpunkt auch bei tiefem, punktförmigem Eindruck keinen Schmerz, sondern nur zunehmende Druckempfindung erkennen läßt. Aber dies Verhalten entspricht nicht der Regel. Häufig tritt bei stärkerem Druckreiz zur spezifischen Druckempfindung ein quetschender Schmerz. Auch kann ein schnell vorübergehender Schmerz auftreten, während das weitere Eindrücken schmerzlos ist; in diesem Falle scheint der Druckpunkt ausgewichen zu sein, was bei schlaffer Haut leicht erklärlich ist, denn wenn man nun unmittelbar daneben eindrückt, so stößt man auf die zunehmende körnige Druckempfindung, welche schließlich in Schmerz übergeht.
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Literatur
v. Frey macht tatsächlich diese Annahme und erklärt sie durch die oberflächlichere Lage der Schmerznerven.
Weitere Mitteilungen usw. S. 78f.
Arch. f. Anat. u. Physiol. Physiol. Abt. Suppl.-Bd. Ferner Ges. Abhandl. Bd. I. S. 187.
Beitr. z. Physiol, d. Schmerzsinns. Ber. d. Kgl. Sachs. Ges. d. Wiss. zu Leipzig. 2. Juli 1894. 2) Skcand. Arch. Bd. 17.
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Goldscheider, A. (1920). Sind die Druckpunkte schmerzempfindlich?. In: Das Schmerzproblem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50863-9_6
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