Zusammenfassung
Bei der Schilderung des klinischen Bildes erwähnten wir schon, daß bei der experimentellen Exsiccose oft akute Gewichtsabnahmen zu beobachten sind. Die Blutuntersuchung ergibt eine Anhydrämie und die der Organe eine Wasserverarmung der Gewebe. Diese Beobachtungen sprechen für die von Czerny längst ausgesprochene These, daß die akuten Gewichtsstürze zum größten Teil durch akute Wasserverluste herbeigeführt werden. Bemerkenswert ist, daß wir bei der Toxikose des Kindes dieselben akuten Gewichtsstürze sehen wie bei der experimentellen Exsiccose. Bemerkenswert ist dies aus dem Grunde, weil man stets geneigt war, die Gewichtsabnahmen bei der Toxikose mit den heftigen Durchfällen und dem Erbrechen des erkrankten Kindes in Zusammenhang zu bringen. Nun fehlt aber sowohl der Durchfall wie auch das Erbrechen bei der experimentellen.Exsiccose. Wenn wir trotzdem hierbei akuten Gewichtsabnahmen begegnen, so spricht dies dafür, daß wahrscheinlich auch bei der Toxikose der Gewichtssturz nicht durch die heftigen Durchfällee und das Erbrechen herbeigeführt wird. Dagegen spricht bereits die Beobachtung, daß bei der Toxikose die Urinausscheidung erheblich eingeschränkt, in manchen Fällen sogar gänzlich aufgehoben ist. Das Plus an Wasser, das den Körper durch den Darm verläßt, wird also durch die Oligurie, bzw. Anurie, wieder eingespart (Rominger). Wenn also weder die Nieren noch der Darm für die vermehrte Wasserausscheidung bei der Toxikose verantwortlich zu machen sind, so bleibt nur noch die Annahme übrig, daß der Organismus Wasser auf dem Wege der Perspiration verliert. So fanden schon Marfan und Dorlencourt eine mäßige und Bratusch-Marrain jüngst eine erhebliche Zunahme der Perspiration (um 70–100%) bei der Toxikose.
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Schiff, E. (1929). Die Wasserbindung im Körper bei der Exsiccose. In: Das Exsiccoseproblem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50861-5_12
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