Zusammenfassung
Die klinische Erfahrung hat schon längst die Gefahren erkannt, die die akute Wasserverarmung des Körpers beim Säugling zur Folge hat. Das Verdienst, auf diese wie auch auf die Physiologie und Pathologie des Wasserhaushaltes heim wachsenden Organismus die Aufmerksamkeit gelenkt zu haben, gebührt Czerny. Die klinische Beobachtung lehrte, daß Säuglinge, die durch heftige Durchfälle und Erbrechen plötzlich an Wasser verarmen, in einen quo ad vitam bedenklichen Zustand geraten. Die schwersten Grade solcher akuten Wasserverluste sehen wir bei der Toxikose des Säuglings. Über die schweren Folgen, die durch die akute Wasserverarmung bei dieser Erkrankung veranlaßt werden, sind die Meinungen aller Pädiater einig. Geteilt sind aber die Ansichten der Kinderärzte über die Frage, welche Rolle der Wasserverarmung in der Pathogenese der Toxikose zuzuschreiben ist. Manche Autoren vertreten. die Ansicht, daß das ganze Bild der Toxikose nur die Folge der akuten Wasserverarmung des Körpers ist (Heim, Bessau, Marriott), während von anderen diese zwar als eine folgenschwere Erscheinung, jedoch nicht als die Ursache des ganzen Symptomenkomplexes der Toxikose angesehen wird. Bemerkenswert ist, daß obwohl die klinische Bedeutung der akuten Wasserverarmung schon längst erkannt und von Zeit zu Zeit auch entsprechend gewürdigt wurden, Untersuchungen über die Frage, welche Folgen die akute Wasserverarmung als solche für den Säuglingsorganismus hat, bis vor einigen Jahren nur ganz vereinzelt vorlagen (Czerny, Tobler, Mc Kim Marriott). Bemerkenswert ist ferner, daß selbst in der physiologischen Literatur über diese auch für die Klinik so wichtige Frage kaum etwas zu finden ist.
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Schiff, E. (1929). Einleitung. In: Das Exsiccoseproblem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50861-5_1
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