Die Bauten der sozialen Hymenopteren

Zusammenfassung

Die Bauten der sozialen Bienen und Wespen können, wenn wir von den Anfangsstufen, wie wir sie unter den Bienen bei einigen Halictus kennen, absehen, als Produkt einer größeren Anzahl von Individuen entsprechend größere Dimensionen erreichen. Hinzukommt eine weitergehende Differenzierung einzelner Elemente für bestimmte Zwecke, besonders auch die Anlage von besonderen Vorratsräumen, durch deren Inhalt das betreffende Hymenopterenvolk seinen Bestand über ungünstige Zeiten hinweg sichern kann. Vorausgesetzt, daß den oben geschilderten Nistverhältnissen des Lithurgus dentipes Sm. kein Beobachtungsfehler zugrunde liegt, würden wir dort in der Reihe der bauchsammelnden Bienen dem Stapeln von Vorräten zum ersten Male begegnen. Dabei ist aber zu bedenken, daß die sozialen Apiden aus der Reihe der Beinsammler stammesgeschichtlich ihren Ursprung genommen haben, das dortige vereinzelte Vorkommen von Nahrungsspeicherung also eine Konvergenzerscheinung darstellt. Im übrigen ist das Ansammeln von Vorräten durchaus nicht allen sozialen Hymenopteren eigen, fehlt vielmehr in der Familie der Vespiden größtenteils. Unterschiede in der Zellgröße für die Aufzucht der Weibchen und Männchen sind keine Eigentümlichkeit der sozialen Hymenopteren. Einmal sind vielfach bei den sozialen Hymenopteren die betreffenden Zellen in ihrer Größe nicht geschieden, dann aber finden wir auch bei den solitären schon Zeilgrößenunterschiede, weniger bei den Grab- als bei den Baunistern, wobei kleinere Zellen für die Männchen, größere für die weibliche Brut errichtet werden.