Zusammenfassung
Führt man einem Versuchstier (z B. Kaninchen) parenteral, also nicht auf dem Wege des Verdauungskanals, sondern intravenös, intraperitoneal oder subkutan in seinen Blut- oder Lymphstrom körperfremdes Eiweiß tierischen, pflanzlichen oder bakteriellen Ursprungs (Präzipitinogen, Antigen) ein, so bildet es ein sog. Präzipitin. Das Präzipitin findet sich im Blutserum vor. Es fällt lediglich das Eiweiß jenes Ursprungs aus (präzipitiert), von dem das eingespritzte Präzipitinogen stammte. Die Bildung und Wirkung des Präzipitins ist also streng spezifisch. Zum Beispiel: Auf die parenterale Einverleibung von Pferdeeiweiß antwortet das Kaninchen mit der Bildung nur eines Pferdeeiweißpräzipitins, nicht aber eines Rinder-, Schweine-, Erbsen- oder Milzbrandbazillen- usw. Eiweißpräzipitins. Das gebildete Pferdeeiweißpräzipitin bildet nur mit Pferdeeiweiß, nicht aber mit Rinder-, Erbsen- oder Milzbrandbazillen-usw. -Eiweiß ein Präzipitat.
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Präzipitierendes Milzbrandserum nebst Hilfsmitteln ist von Gans in Oberursel a. Taunus zu beziehen. Die Milzbrandseren, die zu Schutz-und Heilzwecken Verwendung finden, präzipitieren meist nur wenig oder gar nicht. Zur Gewinnung präzipitierender Sera sind die Versuchstiere mit bekapselten, schwach virulenten oder avirulenten Milzbrandbazillen (Züchtung auf Agar unter Zugabe flüssigen Serums) zu immunisieren.— Schütz und Pfeiler, Arch. f. wiss. u. prakt. Tierheilk. 1912, Bd. 38, S. 207 u. 311
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Klimmer, M. (1923). Die Präzipitation. In: Technik und Methodik der Bakteriologie und Serologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50790-8_11
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