Zusammenfassung
Wie bereits am Anfang des vorhergehenden Abschnittes gesagt wurde, spielt auch die Verarbeitung des Haares eine Rolle, und zwar deswegen, weil dasselbe Haar bei sachgemässer Verspinnung, Kräuselung und Nachbehandlung eine festere, haltbarere Krause, deshalb auch höhere Widerstandsfähigkeitgegen Zusammendrücken besitzt, als ein nachlässig gesponnenes und schlecht nachbehandeltes Haar. Ein Verfahren zur Beurteilung der praktisch wichtigen Eigenschaften des fertiggesponnenen Materials, das also auch über die Sorgfalt der Verarbeitung Aufschluss geben müsste, ist bisher nicht bekannt geworden. Die Ermittlung der Festigkeit und Dehnung des einzelnen Haares gestattet wohl, wie am Anfang des vorhergehenden Abschnittes gesagt wurde, einen Rückschluss daraufhin, ob das Haar bei der Verarbeitung gelitten hat, nicht aber auch einen solchen hinsichtlich der Güte der Krause. Der Fachmann geht in der Praxis in der Weise vor, dass er eine kleine Menge des aufgezupften Gespinstes in der Hand zusammendrückt und nach dem hierbei beobachteten Widerstand einen Schluss auf die „Kräftigkeit“ des Haares, wie er sagt, zieht. Da eine Vergleichung der Ergebnisse dieser Beurteilung wegen ihrer Abhängigkeit von dem subjektiven Befunde schwer möglich ist, der der Prüfweise zugrunde liegende Gedanke andererseits aber für die Beurteilung der für den praktischen Gebrauch wichtigen Eigenschaften eines Gespinstes und auch für den Vergleich verschiedener Haarsorten nach dieser Richtung hin sehr brauchbar erscheint, hat Verfasser auf eine Anregung der ersten Berliner Dampf-Rosshaarspinnerei R. Friedmann in Weissensee hin versucht, die Methode von den subjektiven Einflüssen unabhängig zu machen.
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Herzog, G. (1916). Vorschlag betr. ein Verfahren zur Prüfung der elastischen Eigenschaften von gesponnenem Polsterhaar. In: Polster-Rosshaar und seine Prüfung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50757-1_5
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