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Part of the book series: Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie ((2664,volume 16))

Zusammenfassung

Hammar 2 fand bei einem 3 mm langen menschlichen Embryo die erste Anlage des Thymus als seichte ventrale Verlängerung der dritten entodermalen Kiementasche. Bei 8 mm langen Embryonen war sie zu einer platten, schlauchförmigen Verlängerung umgewandelt. Später, wenn die Trennung in die Thymusepithelkörperchenanlage und den Kiementaschenrest durchgeführt ist, hat der Thymus die Form eines schmalen, zylindrischen, seitlich abgeplatteten Schlauchs, welcher dort, wo er der Aorta, resp. der Arteria anonyma anliegt, etwas verdickt ist. Die erste Verlängerung der Thymusanlage beruht hauptsächlich auf Dehnung, nicht auf Wachstum. Das Epithelkörperchen 3 und der Thymus bleiben noch relativ lange durch den Kiementaschenrest in Verbindung. Dieser atrophiert dann. Die Thymusanlage wird dann durch Epithelwucherung solide. Die Anlage bildet sich so — ich folge jetzt der Darstellung von Schmincke 3 — zum Thymusstrang um. Mit seinem caudalen Ende bleibt der Strang mit der Aorta sowie mit der Anonyma in Verbindung und erfährt mit den Gefäßen unter zunehmender Ausbildung des Halses eine Verschiebung nach der Brusthöhle. Neben dieser Dehnung und Verlängerung geht selbständiges Wachstum einher Nach dem Eintritt der Thymusanlage in die Brusthöhle macht sich ein Unterschied zwischen dem Hals- und Brustteil des Organs bemerkbar. Er ist dadurch bedingt, daß mit der Aufrichtung des Kopfes und der Streckung des Halses der Halsteil stark mechanisch gedehnt und zu einem dünnen Strang umgewandelt wird, während der Bruststrang in allen Dimensionen zu wachsen fortfährt (Schmincke). Die Atrophie des Thymusstranges kann auf beiden Seiten unregelmäßig vor sich gehen. Der Brustthymus liegt mit seinem caudalen Ende der Kuppe des Perikards auf und wächst von hier aus gegen den Herzbeutel noch eine Strecke weit hinaus. Oft erstrecken sich Fortsätze des Thymus als sog. Thymushörner bis zur Schilddrüse hinauf und bezeichnen so den Weg, den die fetale Thymusanlage zurückgelegt hat. Die histologische Umwandlung des ursprünglich rein epithelialen Thymus beginnt nach Hammar bei Embryonen von 30–40 mm Länge.

Vor Abschluß vorliegender Arbeit starb Prof. Wiesel an den Folgen eines seit längerer Zeit bestehenden Leidens. Trotzdem es ihm in der letzten Zeit nicht mehr vergönnt gewesen war, so intensiv zu arbeiten wie früher, hat er doch das vorliegende Werk fast bis zu Ende führen können. Ich war bestrebt, es in seinem Sinne zu vollenden. Johannes Kretz (Linz a D).

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Zusammenfassende Darstellungen

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I. Abelin G. v. Bergmann A. Biedl O. Fürth K. Gollwitzer-Meier G. Hertwig P. Hertwig R. Isenschmid O. Kestner G. Koehler A. Kohn O. Marburg F. Pineles W. Schulze H. Staub J. Wiesel H. Zondek

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Wiesel, J. (1930). Thymus. In: Abelin, I., et al. Physiologie und Pathologie der Hormonorgane · Regulation von Wachstum und Entwicklung · Die Verdauung als Ganzes · Die Ernährung des Menschen als Ganzes · Die Correlativen Funktionen des Autonomen Nervensystems · Regulierung der Wasserstoffionen-Konzentration. Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50756-4_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-50756-4_6

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