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Atmungstherapie bei Unterleibserkrankungen

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Atmungsgymnastik und Atmungstherapie

Zusammenfassung

Über diese Frage können wir außerordentlich kurz hinweggehen Ich muß sie hier aber wenigstens erwähnen, weil in einer ganzen Anzahl auch von Ärzten verfaßten Büchern ähnlicher Art gerade darauf sehr viel Wert gelegt wird. Wie weit eine Atmungsgymnastik bei diesen Leiden überhaupt Erfolg hat, geht aus den vorigen Kapiteln ja wohl zur Genüge hervor. Es kann sich hier immer nur darum handeln, Zustände von Blutüberfüllung, die entweder auf einer allgemeinen Schwäche der Bauchdecken und des Abdomens, wie bei der Asthenie, beruhen oder durch Störungen im Pfortaderkreislauf bedingt sind, in der obenerwähnten Weise zu beeinflussen. Auf Zustände der Blutleere des Beckens wird man jedenfalls auf diese Weise nur wenig Einfluß gewinnen. Die von der sog. schwedischen Gymnastik bei den Unterleibserkranküngen der Frauen so gerühmten gymnastischen Bewegungen, die dann meist in beckenzuführende und beckenableitende Bewegungen geteilt werden, sind bei näherer Betrachtung wohl nicht viel mehr als bloße Spielereien mit Worten. Ich glaube, nichts hat der wirklichen Durchführung der Heilgymnastik in ärztlichen Kreisen mehr entgegengearbeitet und geschadet, als gerade diese Überspannung des Wertes der Gymnastik für gynäkologische Erkrankungen. Auch die Wertschätzung der Thure-Brand-Massage ist wohl mit Recht in Deutschland allmählich mehr und mehr gesunken. Soweit die Thure- Brand-Massage überhaupt heute noch Anwendungsgebiet besitzt, muß sie jedenfalls Spezialgebiet der Frauenärzte bleiben, die bei den hier in Frage stehenden Leiden allein entscheiden können, ob man nicht auf chirurgischem oder medikamentösem Wege schneller, sicherer und für die Patienten sicher schonender zum Ziele kommt. (Über den schweren Unfug der Ausübung der Thure-Brandt-Massage durch Masseurinnen äußere ich mich seit vielen Jahren in meinem Massagelehrkursen stets ungefähr mit den Worten, daß eine Masseurin, die Thure-Brand-Massage betreibt, damit ans der Reihe der anständigen Masseurinnen ausscheidet.) Ich glaube, hierin wohl der Zustimmung aller Frauenärzte und aller der Ärzte, die dieses Gebiet beherrschen, sicher sein zu können. Jeder Versuch irgendeiner physikalischen Behandlung bei Frauenleiden durch eine Masseurin oder einen Nicht- arzt ohne vorangegangene ärztliche Untersuchung und spezielle ärztliche Anordnung bedeutet eine der gefährlichsten Kurpfuschereien von größter Gewissenlosigkeit, deren sich das Massagepersonal überhaupt schuldig machen kann.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Kirchberg, F. (1913). Atmungstherapie bei Unterleibserkrankungen. In: Atmungsgymnastik und Atmungstherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50752-6_11

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