Zusammenfassung
Die Gesamtbevölkerung von Mexiko soll etwa 15 Millionen betragen. Sie setzt sich zusammen aus Indianern, Weißen und Mischlingen (Mestizen). Die Indianer, die Nachkommen der Ureinwohner des Landes, bilden mit angeblich 10 Millionen die Hauptmasse der Bevölkerung; an den übrigen 5 Millionen sollen Weiße und Mischlinge ungefähr den gleichen Anteil haben. Ebensowenig wie es möglich ist, nordamerikanische Indianer und Neger mit Bestimmtheit als reinblütig zu erkennen, sind zuverlässige Kriterien für die Reinblütigkeit der mexikanischen Indianer gegeben. In den größeren Städten findet sich eine stark vermischte Einwohnerschaft, während in den gebirgigen Teilen des zentralen Mexiko die Ureinwohner sich ziemlich unvermischt erhalten haben sollen. Über die Morbiditätsverhältnisse gerade dieser für die Paralyseforschung besonders wichtigen Volksgruppe war so gut wie nichts, was über ganz vage Eindrücke hinausging, in Erfahrung zu bringen. Diese der Zivilisation nur wenig erschlossenen Menschen halten sich von den weißen Ärzten fern und behelfen sich mit den traditionellen Heilmitteln, die ihnen von heilkundigen Laien verabreicht werden. Ein Einblick in die gesundheitlichen Verhältnisse wäre daher nur zu gewinnen, wenn ärztliche Expeditionen zur Lösung bestimmter Fragen in die entlegenen Gegenden entsandt würden, vorausgesetzt, daß die Arbeit der Forscher nicht durch den Widerstand der Bevölkerung verhindert würde. Wie es mit der Paralyse dort steht, ist gar nicht zu beurteilen.
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Plaut, F. (1926). Die Indianer in Mexiko. In: Paralysestudien bei Negern und Indianern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50751-9_5
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